Panorama
Nach Osterweiterung in Nickelsdorf mehr Lkw als am Brenner erwartet
Die Prognose liegt bei 8.000 Lkw pro Tag
Wien - Die EU-Erweiterung bringt mehr Verkehr auf Österreichs Straßen. Wie viel mehr sie tatsächlich bringen wird, hat der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anhand eines drastischen Beispiels verdeutlicht. Seiner Berechnung zufolge wird sich der Güterverkehr
auf der Straße zwischen Österreich und den angrenzenden Ostländern
bis 2010 von 7,7 auf 25,7 Tonnen verdreifachen.8.000 Lkw pro Tag
Über den Grenzübergang Nickelsdorf werden dann rund 8.000 (heute:
2.600) Lkw pro Tag rollen - deutlich mehr als heute am Brenner, wo
derzeit täglich 6.500 Lkw verkehren, warnte VCÖ-Verkehrsexperte
Wolfgang Rauh am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Auch in
Drasenhofen soll sich die Zahl der Lkw, die täglich den Grenzübergang
überquert, bis 2010 von derzeit 1.000 auf 3.000 erhöhen. In
Klingenbach wird ein Anstieg von 600 auf rund 2.000 Lkw erwartet.
Auch erhöhter Personenverkehr
Neben dem Güterverkehr werde sich aber auch der Personenverkehr
deutlich erhöhen. Der VCÖ erwartet 15 mal so viele Tagespendler wie
heute, konkret etwa 76.000 Tagespendler bis 2010. Im Personenverkehr
sei mit einem Wachstum von 50 Prozent zu rechnen. Auch die Zahl der
Pkw werde sich daher kräftig erhöhen.
Konsequenzen
Damit drohe den Menschen in Ostösterreich ein Verkehrschaos:
kilometerlange Staus, Verkehrslärm, eine um 4 Prozent erhöhte
Unfallgefahr und vor allem eine "enorme Zunahme der
Schadstoffbelastung.
Dennoch ist der Verkehrsclub gegen ein Veto Österreichs bei den
Erweiterungsverhandlungen auf Grund der Verkehrsfrage. Ein solches
Veto sei sachlich nicht begründet. Viele Dinge seien in der
Vorbereitungszeit von Österreich selbst zu erledigen. "Die
Beitrittskandidaten dafür zu bestrafen, dass Österreich seine
Hausaufgaben nicht erledigt ist absurd", betonte Rauh. (APA)