Finanzen & Börse
Preisbeobachtungen in Auftrag
Wirtschaftsministerium lässt Euro-Preisumstellung untersuchen
Wien - Das Wirtschaftsministerium hat in Ergänzung zum
bisherigen Euro-Preisbarometer eine weitere Preisbeobachtung in
speziellen Handelssparten und Dienstleistungsbranchen in Auftrag
gegeben. Dem derzeitigen Preisbarometer wird die Preisentwicklung von
rund 39.000 Artikeln in 20 ausgewählten Warenkörben bei Gütern des
täglichen Bedarfs auf der Basis der für ganz Österreich
repräsentativen Scanningdaten des Handels erhoben. Das geht aus einer
Aussendung des Wirtschaftsministeriums von heute, Donnerstag, hervor.Preisumstellung ohne Inflationsschübe
Die Umstellung der Preise von Schilling auf Euro im Zusammenhang
mit der bevorstehenden Euro-Bargeldeinführung zu Jahresbeginn 2002
sei bisher "ohne Inflationsschübe" abgelaufen. Die vom
Wirtschaftsministerium eingesetzte Euro-Preiskommission komme in
einem dem Parlament übermittelten Zwischenbericht zur Erkenntnis,
dass es keine Hinweise gebe, "dass die bevorstehende Einführung des
Euro-Bargeldes eine Welle der Preiserhöhungen ausgelöst hätte."
Detaillierte Vergleiche der Preisentwicklung in Österreich,
Deutschland und in der Schweiz durch das Wifo hätten nachgewiesen,
dass die Preiserhöhungen in den letzten Wochen und Monaten
hauptsächlich auf außenwirtschaftliche Faktoren - etwa Verteuerung
der Rohstoffe, Wertverlust des Euro gegenüber dem Dollar, schlechte
Ernten, BSE und Maul- und Klauenseuche - zurückzuführen seien, so das
Wirtschaftsministerium.
Unternehmen nutzen Preiswettbewerb
Die wöchentlich durchgeführten Erhebungen für das
Euro-Preisbarometer würden deutliche Hinweise dafür geben, dass die
Unternehmen den Preiswettbewerb als Instrument nützten, um an
Attraktivität zu gewinnen, so das Wirtschaftsministerium. Der Verlauf
der Preisveränderungen in den bisher beobachteten 13 Kalenderwochen
zeige einen Wechsel zwischen Wochen mit Preisanstiegen und
Preisrückgängen. Durchgehend seien bei über 90 Prozent der
überprüften Artikel keine Veränderungen von einer Woche auf die
nächste festzustellen.
Preiserhöhungen meist begründet
Von den bisher rund 958 Beschwerden über Preiserhöhungen konnten
laut Wirtschaftsministerium die meisten als betriebswirtschaftlich
gerechtfertigt anerkannt werden. Nur zirka 60 Fälle mussten in der
Prüfungsgruppe behandelt werden. In einigen Fällen konnten
Preisreduktionen beziehungsweise Richtigstellungen bei der
Preisauszeichnung sowie die Bereitstellung zusätzlicher
Kundeninformationen erreicht werden, heißt es.
Mit den gesetzten Maßnahmen hätten bisher jedenfalls
Inflationsschübe auf Grund der Währungsumstellung vermieden werden
können. Die von den Landespreisbehörden durchgeführten Kontrollen
zeigten, dass die Vorschriften des Euro-Währungsangabengesetzes
(EWAG) insgesamt sehr gut umgesetzt werden. (APA)