Vaduz - Die Liechtensteiner Regierung will die Zuwanderung von Ärzten aus dem Ausland per Gesetz bis Ende Juni 2003 stoppen. Das gab das Presseamt in Vaduz am Donnerstag bekannt. Die in den vergangenen Jahren neu konzessionierten Mediziner haben die Gesundheitskosten stark in die Höhe getrieben. Denn die direkten Arztkosten im Fürstentum sind zwischen 1996 und 2000 um über 30 Prozent gestiegen. Die Zahl der in Liechtenstein praktizierenden Mediziner stieg von 1996 bis Mitte 2001 um rund 70 Prozent auf 56. Zudem sind seit Mitte dieses Jahres ein Dutzend Konzessionen erteilt worden. Weitere 15 Gesuche sind derzeit noch anhängig. Laut Presseamt treffen täglich neue bei der zuständigen Sanitätskommission ein. Das Gesetz soll nun die Erhaltung eines ausgewogenen Gesundheitssystems bezwecken und die anhaltenden Kostensteigerungen im Gesundheitswesen eindämmen, gab das Presseamt bekannt. Der Erlass ist gemäß Regierung konform mit dem EWR-Recht. Das Gesetz mit dem temporären Zulassungsstopp für Ärzte bis Ende Juni 2003 gilt jedoch nur als Notlösung. Die Regierung will in der Zwischenzeit umfassende Gesetzesreformen prüfen, um das Problem auf anderen Wegen in den Griff zu bekommen. (APA)