Mensch
Weltweite Kampagne für einen "Sport ohne Tabak"
Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am
Donnerstag in Genf eine weltweite Kampagne für einen "Sport ohne
Tabak" gestartet. Die Aktion wird unter anderem vom Internationalen
Olympischen Komitee (IOC) und vom Fußball-Weltverband (FIFA)
unterstützt.
"Rauchen ist eine übertragbare Krankheit, übertragen wird sie über
Werbung und Sponsoring", sagte WHO-Generaldirektorin Gro Harlem
Brundtland. Diese Kommerzialisierung sei auffällig in den
Sportstadien überall auf der Welt.
Nach Worten Brundtlands wendet die Tabakindustrie Hunderte von
Millionen Dollar jährlich für Sponsoring von Sportereignissen auf. In
den USA allein hätten 1999 die größten Zigarettenfirmen 113 Millionen
Dollar (128,5 Mio. Euro/1,77 Mrd. S) im Sport ausgegeben.
Tabakprodukte verursachen nach Angaben der WHO jährlich mehr als vier
Millionen Tote.
Verzicht beim Autosport
Der internationale Automobilverband (FIA) wolle ab 2007 weltweit
auf Sponsoring und Werbung für Tabakprodukte beim Autosport
verzichten, kündigte Verbandspräsident Max Mosley an. Zur Zeit
betrage das Sponsoring der Tabakindustrie für den Automobilsport
jährlich mehr als 350 Millionen Dollar (398 Mio. Euro/5,48 Mrd. S).
Katia Mascagni vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC)
erinnerte daran, dass die Olympischen Spiele seit 1988 tabakfrei
seien. Und FIFA-Sprecher Keith Cooper sagte, man solle den Sport
dafür nutzten, um vom Rauchen abzuraten, statt zuzulassen, dass der
Sport das Rauchen fördere. Die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden
Jahr in Südkorea und Japan werde erstmals tabakfrei sein, sagte
Cooper.
Die Vereinten Nationen unterstützten die Kampagne für einen
"tabakfreien Sport", sagte der UN-Sonderberater für Sport, Adolf Ogi,
im Namen von UN-Generalsekretär Kofi Annan. Der Ausbeutung des Sports
durch die Tabakindustrie müsse ein Ende gesetzt werden.
(APA/dpa)