Luftfahrt
Crossair führt Gespräche mit SkyTeam
Schweizer Fluggesellschaft bekommt neuen Namen
Zürich - Crossair führt auf der Suche nach
Allianzpartnern Gespräche mit dem von der Air France und Delta
Airlines angeführten SkyTeam. Er sei auf dem Weg nach Paris, sagte
Crossair-CEO Andre Dose am Donnerstag zu Reuters. SkyTeam sei wegen
der finanziellen Stärke von Delta Airline eine interessante
Alternative zum Verbund Oneworld von American Airlines und British
Airways oder zu Star Alliance von Lufthansa und United United
Airlines. Crossair ist ebenfalls im Gespräch mit Continental Airlines, die keiner Allianz angehört.
"Der Hauptgrund für eine Allianz ist ein transatlantischer Partner
- dies macht 60 bis 70 Prozent aus. Wir brauchen keine europäische
Allianz," führte Dose aus. Er erklärte, dass alle drei Allianzen die
gleichen Chancen bei Crossair hätten. Das Ziel sei weiterhin, dem
Verwaltungsrat im Dezember eine Empfehlung abzugeben.
"Wir suchen nach einem integrierten System; einer gewissen
Marktdominanz, weil man Nummer eins oder Nummer zwei in einem Land
sein muss, sonst kriegt man die Passagiere nicht," sagte Dose. "Was
wir bieten können, ist ein qualitativ gutes Produkt und ein Netzwerk,
dass zu gewissen Allianzen passt. Wir haben auch eine gute
Zusammenarbeit mit einigen asiatischen Fluggesellschaften, was
einigen Allianzen fehlt," führte er aus.
Qualifyer-Allianz verschwindet
Die bestehende, von der unter Gläubigerschutz operierenden
Swissair geführten Qualifyer-Allianz, zu der auch Crossair und die in
Konkurse gegangenen belgische Sabena gehören, wird verschwinden.
Crossair hat jedoch schon angekündigt, dass die Qualifyer-Meilen
abgegolten werden.
Der Plan, dass Crossair 26 Kurzstrecken- und 26
Langstreckenflugzeuge der Swissair übernimmt, könnte laut Dose noch
redimensioniert werden, sollten sich Investoren vom Kapitalzuschuss
über gesamthaft 4,2 Mrd. sfr zurückziehen. Dose sprach damit unter
anderem die Abstimmung über einen Kapitalbeitrag von 300 Mill. des
Kantons Zürich an, die im Januar stattfinden wird. "Es gibt noch
immer ein finanzielles Risiko. Wenn Zürich nicht zahlt, könnte dies
ein Signal für andere Kantone sein und wir müssten signifikant
zurückbuchstabieren," so der Crossair.Chef.
Neuer Name sollte "Swiss" beinhalten
Dose sagte weiter, es sei unwahrscheinlich, dass der neue
Schweizer Flag-Carrier Crossair oder Swissair heiße. Zu groß sei das
rechtliche Risiko, dass im Rahmen der Nachlassstundung auf Gelder der
"neuen Crossair" zurückgegriffen werden könnte. Ein neuer Name dürfte
"swiss" beinhalten.
Für das Jahr 2002 rechnet Crossair mit einem Verlust von 722 Mill.
sfr (495 Mill. Euro/6,82 Mrd. S) bei einem Umsatz von 3,1 Mrd. sfr.
Im Jahr 2003 solle bei einem Umsatz von 4,6 Mrd. ein Gewinn von 90
Mill. sfr erwirtschaftet werden. 2004 wird ein Gewinn von 306 Mill.
sfr und ein Umsatz von 4,9 Mrd. erwartet. (APA/Reuters)