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Mahmud Abu Hanud

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Nablus - Zwei Tage vor der geplanten Ankunft von US-Unterhändlern im Nahen Osten hat die israelische Armee nach palästinensischen Angaben ein Hamas-Führungsmitglied und zwei weitere Palästinenser gezielt getötet. Kampfhubschrauber hätten am Freitag mindestens zwei Raketen auf das Auto der Männer nahe der Stadt Nablus im Westjordanland abgefeuert. Dabei sei der Anführer des militärischen Flügels der Palästinensergruppe Hamas, Mahmud Abu Hanud, getötet worden, teilte die Hamas mit. Das Krankenhaus selbst sei nicht in der Lage gewesen, die Leichenteile zu identifizieren, hieß es. Doch habe die Hamas nach Mitternacht über Lautsprecher von Moscheen verkündet, dass Hanud getötet worden sei. Abu Hanud war der von Israel am meisten gesuchten palästinensische Extremist im Westjordanland. Er hatte in der Vergangenheit zwei Liquidierungsversuche Israels leicht verletzt überlebt. Hanud war meistgesuchte Person Israels Die radikal-islamische Gruppe drohte mit Vergeltungsmaßnahmen. Bei Unruhen nach der Beisetzung fünf getöteter Palästinenser-Kinder erschossen israelische Soldaten Augenzeugen zufolge einen Jugendlichen. Neben Hanud wurden offenbar dessen Stellvertreter und ein dritter Palästinenser getötet. Die israelische Armee hatte in der Vergangenheit mehrfach versucht, Hanud zu töten, der zu den meistgesuchten Personen Israels gehört. Die Hamas hat zahlreiche Selbstmordattentate in Israel verübt und lehnt Verhandlungen mit der Regierung in Jerusalem strikt ab. Die israelische Armee hat seit Beginn des Palästinenser-Aufstands im September 2000 rund 70 Palästinenser gezielt getötet, die sie als Terroristen bezeichnet. Das Vorgehen ist international auf Kritik gestoßen. "Schmerzhafte Antwort" angekündigt Hamas-Vertreter Abdel-Asis Al Rantissi kündigte Vergeltung für den Tod Hanuds an. Bei dem Mord an Hanud handele es sich nicht um einen gewöhnlichen Zwischenfall, sagte er. Israel müsse sich auf eine "schmerzhafte Antwort" einstellen. Nach Angaben der Fatah-Organisation von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat wurden am Freitag nahe Nablus zwei Fatah-Mitglieder bei einer Explosion getötet. Die beiden Opfer hätten möglicherweise aus Versehen den Blindgänger einer israelischen Panzergranate zur Explosion gebracht, sagte ein Fatah-Sprecher. Augenzeugen berichteten hingegen, die Männer seien wahrscheinlich umgekommen, als sie einen Sprengsatz deponieren wollten. USA fordert Umsetzung von Mitchell-Plan Am Sonntag werden in der Region der US-Vize-Außenminister William Burns und der ehemalige Marine-General Anthony Zinni erwartet. Diese sollen sich um eine Beilegung des Konflikts bemühen, in dem seit Beginn des Palästinenseraufstands vor über einem Jahr mindestens 718 Palästinenser und 188 Israelis getötet wurden. Die USA fordern von den Konfliktparteien eine Umsetzung des Mitchell-Plans. Der Plan des ehemaligen US-Senators George Mitchell sieht eine Waffenruhe, vertrauensbildende Maßnahmen und später einer Rückkehr der im vergangenen Jahr gescheiterten Friedensverhandlungen vor. (APA/Reuters/dpa)