Jerusalem - Israel hat offiziell die Verantwortung für den Tod des Militärchefs der radikalislamischen Hamas-Bewegung, Mahmud Abu Hanud, übernommen. Hanud sei "in eine Reihe von Bombenanschlägen gegen israelische Bürger" verwickelt gewesen, hieß es in einer am Samstag vom Büro des Ministerpräsidenten Ariel Sharon verbreiteten Erklärung. Der Hamas-Führer habe zudem in den vergangenen Tagen Selbstmordattentate in Israel vorbereitet. Der 34-jährige Hanud starb am Freitagabend, als sein Wagen von einem israelischen Kampfhubschrauber bei Nablus im Westjordanland mit Raketen beschossen wurde. Nach Krankenhausangaben starben bei dem Angriff zudem ein 34-jähriger und ein 28-jähriger Hamas-Aktivist. Einem vierten Mann gelang demnach die Flucht. Die Hamas kündigte bereits Vergeltung an. Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat nannte die Liquidierung Hanuds durch israelische Soldaten ein "schweres Verbrechen". Erekat beschuldigte den israelischen Ministerpräsidenten Sharon am Samstag im palästinensischen Rundfunk, er betreibe eine absichtliche Eskalation der Gewalt vor dem Besuch der US-Unterhändler William Burns und Anthony Zinni in der Region am Montag. Nabil Abu Rudeineh, Berater des Palästinenserpräsidenten Yasser Arafat, warf Israel vor, es habe "alle roten Linien überschritten". Innerhalb der vergangenen zwei Tage seien zwölf Palästinenser getötet worden, ausgerechnet in einer Zeit, die als "Abkühlungsphase" gedacht sei. In den Palästinensergebieten wurde am Samstag ein Trauertag im Gedenken an die fünf Kinder eingehalten, die am Donnerstagmorgen im Gazastreifen bei der Explosion eines israelischen Sprengkörpers ums Leben gekommen waren. In den Schulen wurde am Morgen mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht. (APA/dpa)