Nahost
Neue Gewalteskalation in Israel
Armee bombardiert Ziele im Gazastreifen - Vergeltung für Beschuss jüdischer Siedlung
Gaza - Als Vergeltung für einen Angriff von
Palästinensern auf eine jüdische Siedlung hat die israelische Armee
in der Nacht auf Sonntag Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen
geflogen. Die Armee feuerte nach eigenen Angaben in der Stadt Dir El
Balah Raketen auf die örtliche Vertretung der Fatah-Organisation von
Palästinenserpräsident Yasser Arafat ab. In Beit Lahiah im Norden des
Gazastreifens wurde eine Polizeistation von Raketen getroffen. Zuvor
hatten Bulldozer in der Stadt ein zweistöckiges Gebäude zerstört.
In Khan Younis im Süden wurde ein Gebäude des palästinensischen
Geheimdienstes getroffen. Ein Sprecher der israelischen Armee
bezeichnete die Angriffe aus Kampfhubschraubern als Vergeltung für
einen Angriff auf die jüdische Siedlung Kfar Darom im Gazastreifen,
bei dem am Samstag nach israelischen Armeeangaben ein Soldat getötet
und zwei weitere verletzt wurden.
Schusswechsel vor den Luftangriffen
Nach Angaben von Augenzeugen feuerte die Armee vor den
Luftangriffen mit Panzern in Richtung des palästinensischen
Flüchtlingslagers Rafah an der Grenze zu Ägypten. Bewaffnete
Palästinenser hätten das Feuer erwidert. Angaben über Tote oder
Verletzte durch die nächtlichen Angriffe gab es zunächst nicht. Zu
dem Granatenbeschuss auf Kfar Darom bekannte sich die
radikalislamische Hamas-Bewegung. Am Freitag hatte die Armee
Hamas-Militärchef Mahmud Abu Hanud bei einem Raketenangriff getötet.
In Gaza schworen am Samstagabend rund 30.000 Palästinenser Rache für
den Tod des Hamas-Führers.
Die jüngste Gewalt überschattet die Initiative der
USA, die Konfliktparteien wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.
Am Montag werden die US-Gesandten William Burns und Anthony Zinni in
der Region erwartet. (APA)