Wien - Die Vorsitzende des Zentralbetriebsrates der Bank Austria (BA), Hedwig Fuhrmann, geht auf Konfrontation mit dem Vorstand der Münchner HypoVereinsbank (HVB). Die vor wenigen Wochen von HVB-Generaldirektor Albrecht Schmidt vorgestellte zentrale Managementstruktur, die im wesentlichen die Bündelung von Kompetenzen in München vorsieht, stelle nach ihrer Auffassung das Konzept autonomer Tochterbanken in Frage, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheindenden Ausgabe. "Auf Basis meines heutigen Wissenstandes passt die neue Struktur nicht mit dem Konzept der Bank der Regionen zusammen. Sie ist sehr kompliziert und nicht gerade selbsterklärend", so Fuhrmann im profil-Interview. Eine Struktur könne nicht alle paar Monate geändert werden. Sie müsse dem Ziel dienen, unternehmerisches Handeln zu unterstützen. "Und das erkenne ich hier nicht", so Fuhrmann. Fuhrmann, die auch im Vorstand des HVB-Großaktionärs Privatstiftung AVZ sitzt, pocht gegenüber "profil" auf die Einhaltung des "Bank der Regionen"-Vertrages zwischen BA, HVB und AVZ, der im wesentlichen die Autonomie der österreichischen Bankengruppe definiert. "Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass die Stiftung als wesentliche Vertragspartnerin und Aktionärin der HVB auf die praktische Umsetzung des Vertrags größten Wert legt. Schließlich war genau das die wesentliche Grundlage für die Zustimmung der AVZ zum seinerzeitigen Deal", so Fuhrmann. Zur Rolle der Bank Austria-Creditanstalt-Gruppe im HVB-Konzern meint die Betriebsratsvorsitzende: "Wir haben, ohne überheblich zu sein, allen Grund, sehr selbstbewusst aufzutreten. Wir sind keine Befehlsempfänger und brauchen keine zentralen Handlungsanleitungen." Die Bank Austria leiste einen wesentlichen Beitrag zum HVB-Konzernergebnis. (APA)