Honduras
Präsidenten- und Parlamentswahlen in Honduras begonnen
Konservativer Spitzenkandidat Maduro mit Law-and-Order-Politik auf Erfolgskurs
Tegucigalpa - Im mittelamerikanischen Staat Honduras
haben am Sonntag Präsidenten- und Parlamentswahlen begonnen. 3,5
Millionen Stimmberechtigte warenzu dem Urnengang aufgerufen.
Aussichtsreichste Kandidaten für das höchste Staatsamt sind der
bisherige Parlamentspräsident Rafael Pineda Ponce für die regierende
Liberale Partei und der Unternehmer Ricardo Maduro für die
konservative oppositionelle Nationale Partei. Meinungsumfragen hatten
Maduro einen klaren Vorsprung gegeben. Liberale und Nationale sind
seit jeher die dominierenden Parteien in Honduras.
Der 54-jährige frühere Zentralbankpräsident Maduro hat im
Wahlkampf eine Null-Toleranz-Strategie zur Bekämpfung der hohen
Kriminalitätsrate angekündigt. Auch der Wahlkampf wurde von Gewalt
überschattet: Am Freitag wurde ein Parlamentskandidat getötet, am
Samstag die Zentrale der Liberalen Partei beschossen.
Umfragen sehen Maduro klar voran
Maduro lag in Umfragen vor Öffnung der Wahllokale Sonntag Früh bis
zu zwölf Prozentpunkte vor dem Kandidaten der regierenden Liberalen
Partei, Pineda. Der 71 Jahre alte ehemalige Lehrer hat die
Bildungspolitik in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs gestellt. Die
Förderung der Bildung sei ein wirksamer Ansatz im Kampf gegen die
Kriminalität, betonte Pineda. Außerdem versprach er den Ausbau des
öffentlichen Dienstes und ein schärferes Vorgehen gegen
Steuerverstöße.
Zur Präsidentenwahl stellten sich auch drei Kandidaten kleiner
Parteien. Der bisherige Amtsinhaber Roberto Flores durfte nach vier
Jahren nicht noch einmal antreten. Sein Nachfolger wird am 27. Jänner
kommenden Jahres vereidigt. Zur Abstimmung standen neben dem
Präsidentenamt und den 128 Parlamentsmandaten am Sonntag auch rund
300 Bürgermeisterposten.
Die Wahllokale schließen gegen 17 Uhr Ortszeit (0 Uhr MEZ).
Erste Ergebnisse werden für etwa 05 Uhr Montag erwartet. (APA/dpa/AP)