Wirtschaft
Philips: Erholung bei Chip-Nachfrage nicht in Sicht
Tiefpunkt jedoch erreicht
Hamburg - Der Chef des niederländischen
Elektronikkonzerns Philips, Gerard Kleisterlee, sieht den Tiefpunkt
bei der weltweiten Chip-Nachfrage erreicht, erwartet aber keine
grundlegende Besserung für das kommende Jahr. "Ich sehe zumindest
keinen weiteren Rückgang und glaube, dass wir den Boden erreicht
haben", sagte Kleisterlee in einem Interview mit dem
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Fürs nächste Jahr erwarte ich noch
nicht den großen Aufschwung", fügte er hinzu. In fünf Jahren solle
Philips in allen Bereichen profitables Wachstum bringen, kündigte der
Konzernchef zugleich an.Milliardenverlust
Philips hatte im Vormonat für das dritte Quartal wegen
Restrukturierungskosten und Problemen in der Chip-Sparte mit einem
Nettoverlust von 799 Mill. Euro (11 Mrd. S) ein deutlich schlechteres
Ergebnis als erwartet ausgewiesen. Für das Gesamtjahr rechnet das
Unternehmen nach früheren Angaben mit einem Nettoverlust ohne
Sonderbelastungen von rund 600 Mill. Euro.
Weiterer Stellenabbau nicht ausgeschlossen
Die Niederländer schließen im Rahmen der laufenden
Restrukturierung einen weiteren Stellenabbau im Konzern nicht aus,
wie ein Philips-Sprecher am Freitag gesagt hatte. Philips hatte
bereits angekündigt, im laufenden Jahr rund 11.000 seiner weltweit
210.000 Stellen zu streichen. Vor allem die Halbleitersparte wird auf
Sparpotenziale untersucht. Im "Spiegel"-Interview bezifferte
Kleisterlee den geplanten Stellenabbau bis Ende dieses Jahres sogar
auf 12.000 Arbeitsplätze. In Deutschland "sind wir bis jetzt mit
Kurzarbeit für 1000 der über 3000 Mitarbeiter in der
Halbleiterproduktion zurechtgekommen", sagte der Philips-Chef. Ob es
zu Entlassungen komme, hänge von der weiteren Entwicklung auf dem
Halbleitermarkt ab. (APA/Reuters)