Wirtschaft
T-Online forciert kostenpflichtige Inhalte
Mit "T-Vision" soll ab Anfang 2002 der "Kostenlos-Kultur" ein Ende bereitet werden
Frankfurt/Main - Die Telekom-Tochter T-Online, die auch
in Österreich tätig ist, wird ab Anfang 2002 kostenpflichtige Inhalte
im Internet anbieten. Das für Marketing zuständige Vorstandsmitglied
Burkhard Graßmann sagte der "Welt" (Montagausgabe), die Kunden
müssten den neuen Dienst, der unter dem Arbeitstitel "T-Vision"
firmiere, nicht auf Abonnementbasis in Anspruch nehmen, sondern es
werde nach Einzelabruf (Pay-per-view) abgerechnet. Es werde sich um
Kleinstbeträge handeln, in vielen Fällen unter einem Euro, sagte
Graßmann. Genaue Beträge nannte er aber nicht."Kostenlos-Kultur"
T-Online-Chef Thomas Holtrop hatte im Sommer angekündigt, der
"Kostenlos- Kultur" im Internet ein Ende zu bereiten und für einen
Teil der Angebote künftig Gebühren zu verlangen. Holtrop will
T-Online auf diese Weise wieder profitabel machen.
Bezahlen über die Telefon-Rechnung
Die neuen Bezahldienste sollen aus den Bereichen Film, Musik,
Spiele, Sport und Information stammen, berichtete das Blatt. Es solle
zum Beispiel Filmausschnitte von Filmen geben, die erst später ins
Kino kommen (Sneak Previews), oder auch Live-Konzerte von bekannten
Künstlern. Die Preise würden zwischen den verschiedenen Angeboten
variieren, sagte Graßmann. Bezahlen könne der Kunde über die
Telefonrechnung. Die technische Voraussetzung für den neuen Dienst
ist ein superschneller DSL-Anschluss.
Zehn Millionen Kunden
T-Online hat unterdessen die Marke von zehn Millionen Kunden überschritten. Nach rasantem Kundenwachstum in den vergangenen Jahren setzt das
Unternehmen nun mittlerweile verstärkt auf Umsätze aus dem Geschäft
mit Inhalten. Im dritten Quartal schrieb T-Online aber weiter einen
Verlust von 35 Mill. Euro (482 Mill. S). Auch für das gesamte
kommende Jahr erwartet das Unternehmen rote Zahlen. Erst 2003 will
die Telekom-Tochter in die Gewinnzone kommen. (APA)