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Apa/Hans Techt
Sie kennen das vielleicht: Bereits im September schleichen sich die ersten Weihnachtsartikel in die Supermärkte. Anfangs sind es nur Lebkuchen und Spekulatius, dann, so Mitte Oktober, machen sich schon Nikolos aus Schokolade und Adventskalender breit. Spätestens jetzt überkommt einen das Gefühl, Weihnachten sei nicht mehr weit. Im Kopf beginnt die Suche nach den Geschenken, später landet man dann in überfüllten Geschäften, die mit Weihnachtsdekoration voll gestopft sind. Wer sehnt sich da nicht nach einem ruhigen beschaulichen Adventwochenende? Das haben auch die Werbestrategen der Fremdenverkehrsämter erkannt und gehen mit Versprechungen über romantische Kunsthandwerksmärkte in die Offensive. Kaum noch eine Stadt hat heute einen ganz normalen Weihnachtsmarkt. Mindestens ein Motto muss her, damit man gegen die Konkurrenz bestehen kann. Wo es früher gewissermaßen einen offiziellen Markt pro Stadt gab, buhlen heute auf mehreren bevorzugt altstädtischen Plätzen verschiedene Märkte mit oft eigenwilligen Namen um das vorweihnachtliche Publikum. Alles, was dabei traditionell, original und kunsthandwerklich klingt, liegt derzeit gut im Rennen, Kommerzielles ist nicht so gefragt. Die Weihnachts- oder Adventmärkte blicken bereits auf eine lange Tradition zurück. Entstanden sind sie aus den Märkten, auf denen Bauern und Handwerker ihre Waren feilboten und zur entsprechenden Zeit auch Weihnachtliches anboten. Die Geschichte der traditionellen Weihnachtsmärkte reicht wohl zurück bis ins 16. Jahrhundert, wobei es überlieferte Belege erst für das 17. Jahrhundert gibt. So wird der Markt in Nürnberg 1628, der in Stuttgart 1692 erstmals gesichert erwähnt. Im Laufe der Zeit verloren die Märkte an Bedeutung, feierten aber im 20. Jahrhundert eine Renaissance und sind heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Um sich im Dschungel der Angebote zurechtzufinden, sollte man sich vorab informieren. Was liegt da im Zeitalter der Informationsgesellschaft näher, als dieses über das Internet zu tun? Und da heute jede Stadt ihre eigene Homepage besitzt, kommt man relativ schnell an die gewünschte Information. Relativ eben! Denn so einfach ist es dann nun auch wieder nicht. Die Kriterien: Angenommen, Sie planen mit Ihrer Familie einen Wochenendausflug mit Besuch eines Weihnachtsmarkts in einer österreichischen Stadt. Folgendes ist Ihnen wichtig: Sie wollen einen romantischen Markt auf einem möglichst historischen Platz (s.o.), Sie wollen eine Unterkunft möglichst zentral, Sie suchen für ihre Kinder Beschäftigungs- und Betreuungsmöglichkeiten (schließlich will man ja mal in Ruhe ein Glas Punsch trinken). Zudem sind Sie ein begeisterter Weihnachtskrippen-Fan und achten auf Müllvermeidung, sind daher gegen Einweggeschirr. Sie geben also ins Internet den Namen der Stadt ein und arbeiten sich bis zum Weihnachtsmarkt durch. Sie versuchen möglichst viele der gewünschten Infos über den Bildschirm zu ergattern, schreiben eine Mail an das Fremdenverkehrsamt und bitten um Zusendung von Informationsmaterial. Dann vergleichen Sie und starten die Reise. So ähnlich lief unser Test. Wir inspizierten die Internetseiten von fünf österreichischen Städten, schrieben Mails, fragten oben erwähnte Kriterien ab und ließen uns, um nicht den Vorwurf geographischer Bevorzugung aufkommen zu lassen, das Prospektmaterial an eine Adresse im Ausland schicken. Bewertet wurde die Übersichtlichkeit und grafische Gestaltung der Homepage, Informationen und Serviceangebote im Internet, die Schnelligkeit, mit der die Mail beantwortet und das Info-Material zugeschickt wurde, dessen Inhalt und letztendlich auch, ob das Ganze mit einer gewissen Freundlichkeit passierte. Nicht bewertet wurden die Weihnachtsmärkte, der Test soll sich nur auf die Serviceleistung der Touristenbüros beziehen. Es wurden keine Einzelnoten vergeben, da die verschiedenen Serviceleistungen schwer zu trennen sind. Stattdessen gibt es eine Note, die alle Einzelleistungen zusammenfasst und einen Gesamteindruck wiedergeben soll. --> zu den Ergebnissen