DJ Electric Indigo
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Wien - Der Österreichische Frauenrat gegen Krieg und Terror appelliert an die verantwortlichen UN-Stellen, Frauen und Frauenorganisation in die Verhandlungen über die Zusammensetzung eine Übergangsregierung für Afghanistan mit ein zu binden. Der Frauenrat unterstreicht die Forderung der Frauenorganisation RAWA, dass keine politische Lösung ohne die Zustimmung und direkte Teilnahme von Frauen legitim sei und fordert dementsprechend die UNO, aber auch die österreichische Außenministerin auf, sich dafür einzusetzen. Der Frauenrat, dem unter anderem die ehemalige Frauenministerin Johanna Dohnal, die Politologin Eva Kreisky, die Nationalratsabgeordnete Ulrike Lunacek und die Musikerin Electric Indigo etc. angehören, sieht ohne ernstzunehmende Partizipation von Frauen die Schaffung von demokratischen und rechtsstaatlichen Strukturen in Afghanistan von vornherein unmöglich. Propagandazwecke "Frauen stellen die Mehrheit der Bevölkerung in Afghanistan. Die Nichteinbindung von Frauenvertreterinnen in die UN-Konferenz ist unverständlich und ein fatales Signal seitens der UNO. Der Krieg gegen die Taliban wurde auch damit gerechtfertigt, einem frauenverachtenden Terrorregime ein Ende bereiten zu wollen. Nun sind die Taliban weg und für Frauen ändert sich wenig. Frauen haben nach wie vor keine Teilhabe am politischen System. Für uns stellt sich ernsthaft die Frage, ob Frauen und ihre Rechte in diesem Krieg nur zu Propagandazwecken eingesetzt wurden", so die Mitinitiatorin des Frauenrats, Monika Vana. Das Unbehagen sichtbar machen Der Österreichische Frauenrat gegen Krieg und Terror ist ein offenes, parteiunabhängiges Bündnis. Ziel ist die Sichtbarmachung von Unbehagen von Frauen gegenüber der national und international betriebenen Politik im Zusammenhang mit der "Terrorbekämpfung" der USA. Die Resonanz auf den Frauenrat ist außerordentlich groß. Viele Frauen, aber auch bereits einige Männer, unterstützen die Initiative. Erfreuliches Zeichen des Erfolgs ist auch die bevorstehende Gründung von "Ablegern" des Frauenrates in Nieder- und Oberösterreich. (red)