Unternehmen
Post gibt Starthilfe für die Postgreißler
Teil der Investitions- und Betriebskosten wird übernommen
Wien - Die Post nimmt den
Greißlern, Tankstellen, Gewerbebetrieben und Wirtshäusern im ländlichen Raum
60 Prozent der Investitionskosten ab, wenn sie dafür in
ihren Geschäften einen Postschalter einrichten und standardisierte Postdienstleistungen übernehmen. Die restlichen 40 Prozent der Basisinvestitionen in Höhe von
130.000 S (rund 9450 Euro) soll
von den Ländern, Gemeinden
und den Postpartnern selbst
kommen.
Darauf haben sich Postgeneraldirektor Anton Wais und
Wirtschaftskammerpräsident
Christoph Leitl geeinigt.
Das
Geld selbst - pro Postpartnerbetrieb sind weitere 52.000 S nötig -
soll aus den Töpfen der Nahversorgungsförderung kommen. Diese ist in den Bundesländern und Gemeinden völlig unterschiedlich geregelt
und wird aus den jeweiligen
Landesbudgets gespeist. In
Oberösterreich ist beispielsweise im Einzelfall eine Bezuschussung bis maximal
250.000 S möglich.
2500 wollen zur Post
Der Ansturm auf die Post ist
gewaltig: Seit Sommer haben
bei der WKÖ rund 2500 Betriebe ihr Interesse angemeldet, „Postgreißler“ zu werden,
sagte der Obmann der Sektion
Handel, Erich Lemler. Nicht
alle könnten genommen werden, schränkte Postgeneral
Anton Wais ein. Denn nicht
überall müssten unrentable
Postämter geschlossen werden und nicht jeder Nahversorger habe ausreichend Platz
für das notwendige Equipment (Computer, Waage, Kassa, etc.). Außerdem werde er
eine Postpartnerschaft nur
dann empfehlen, wenn der zu
erwirtschaftende Nettoprovisionsertrag mindestens 40.000
Schilling betrage.
Bis März
2002 soll feststehen, wie groß
das Filialnetz bleibt und wie
viele Postgreißler den Betrieb
aufnehmen. Während das
Wirtschaftsförderungsinstitut
(Wifi) die acht laufenden Pilotprojekte evaluiert, wird die
Post die Standortbereinigung
fixieren. Genaue Zahlen gab
Wais nicht bekannt, dem Vernehmen nach rechnet man mit
600 bis 700 „Postgreißlern“.
Die „neuen Postler“ bekommen auch Zuschüsse für die
operativen Kosten: Von den
40.000 S pro Jahr, die die Datenleitung zur Postzentrale
kostet, übernimmt die Post AG
24.000 Schilling. (ung)