Bonn - Eine Delegation des früheren afghanischen Königs ist zur Afghanistan-Konferenz in Bonn eingetroffen. Die neunköpfige Gruppe werde von Mohammed Zahir Shahs Berater Abdul Sattar Sirat angeführt, erklärte ein Sprecher des Königs am Montag. Auch der Enkelsohn des 87-jährigen Ex-Königs, Mustafa Zahir, gehöre zu der Delegation. Unter den Mitgliedern der Delegation seien zudem zwei Frauen. Der Ex-König selber blieb in Rom. Das Treffen mit dem Titel "Diskussionen über Afghanistan" findet unter Federführung der UNO auf dem Petersberg bei Bonn statt. An den Gesprächen wollen vier afghanische Truppen teilnehmen. Neben den Abgesandten des Ex-Königs und der Nordallianz ist darunter eine Delegation mit dem Namen "Zypern-Prozess", der Vertreter der Volksgruppe der Hasara angehören. Letztere steht dem Islamisten Gulbuddin Hekmatyar nahe, der von Teheran unterstützt wird. Eine vierte Gruppe mit dem Namen "Prozess von Peshawar" vertritt die paschtunische Bevölkerungsmehrheit. Sie hat die Unterstützung Pakistans. Der ursprünglich für Montag vorgesehene offizielle Auftakt war wegen Problemen einiger Delegierter verschoben worden, rechtzeitig nach Deutschland zu kommen. "Die Anreise wird nach unserem Kenntnisstand im Laufe des morgigen Tages gelingen", sagte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums. Auch für Montag hatten die Vereinten Nationen Vorverhandlungen mit den insgesamt 20 bis 30 afghanischen Gesandten angesetzt. (APA)