München- Garnelen aus asiatischen Massenzuchten gefährden Mensch und Umwelt. Bei Analysen der begehrten Delikatesse sind das Antibiotikum Chloramphenicol und antibiotikaresistente Bakterien aufgespürt worden, berichtet die Umweltzeitschrift "Natur & Kosmos" in ihrer aktuellen Ausgabe. Chloramphenicol stehe unter Verdacht, das Knochenmark anzugreifen und Blutarmut zu verursachen. Auch Erbgutschäden seien experimentell nachgewiesen worden. Zudem zerstörten die Massenzuchtanlagen ganze Küstengebiete in Ostasien und Südamerika. Massenproduktion Weltweit sind rund 50.000 Anlagen mit einer jährlichen Produktionsmenge von mehr als 700.000 Tonnen in Betrieb, heißt es in dem Bericht weiter. In Thailand, Vietnam, Bangladesch und Indien, aber auch zwischen Mexiko und Ecuador würden Garnelen massenhaft in Becken gehalten werden. Um Infektionen zu verhindern, mäste man sie mit Fischmehl, dem Pestizide und besonders Antibiotika beigemischt seien. Tierexperten behaupten allerdings, dass enorme Mengen an Garnelen gegessen werden müssten, damit Einfluss auf das Erbgut genommen werde. Wenn ein Küstenstreifen nach zwei bis fünf Jahren durch Exkremente, Algen, Futterreste und Chemikalien verwüstet sei, wichen die Garnelen-Farmer auf bis dato unberührte Strände aus. Die betroffenen Regionen und Strände brauchten Jahrzehnte, um sich von der Zerstörung zu erholen. ... und Alternativen Damit die Meeresleckerbissen mit gutem Gewissen genossen werden können, wollen "Bioland" und "Naturland" Garnelen auf den Markt bringen, die unter ökologisch unbedenklichen Bedingungen gezüchtet werden. In Kürze sollen ersten Öko-Shrimps auf den Markt kommen. (pte)