Nach der Auflösung des regierungskritischen russischen Medienkonzerns Media Most hat ein Moskauer Gericht auch der Liquidation des privaten Fernsehsenders TW-6 zugestimmt. Der mehrheitlich dem aus Russland geflohenen Medienmagnaten Boris Beresowski gehörende TV-Sender könne wegen Verschuldung des Mutterkonzerns MNWK aufgelöst werden, entschied das Gericht am Montag. Das staatsnahe Erdölunternehmen Lukoil hatte als Medieninvestor die zur Revision ausstehende Entscheidung erzwungen.
Mit allen Mitteln gegen unbequeme Medien
Erst im Mai hatte der staatlich gelenkte Gaskonzern Gasprom die Auflösung von Media-Most und eine redaktionelle Umbesetzung des bis dahin regierungskritischen Senders NTW erreicht. Daraufhin waren zahlreiche populäre Journalisten zu TW-6 gewechselt. Kritiker werfen der Staatsmacht vor, mit allen Mitteln gegen unbequeme Medien vorzugehen. Alle Fernsehsender machten in Russland Verluste, doch nur die staatsnahen Kanäle könnten mit Subventionen rechnen, heißt es unter Kritikern. (APA)