Potsdam - Als brandenburgische Sozialministerin kämpfte Regine Hildebrandt neun Jahre lang für die Schwachen und Benachteiligten. Seit 1989 hatte sie sich auch einen Namen als "Stimme des Ostens" gemacht. Zehn Jahre später schied sie aus der Politik aus, nachdem sie bereits 1996 an Krebs erkrankt war. Dienstag nacht erlag sie ihrem schweren Leiden im Alter von 60 Jahren in Potsdam. Deutschlands "Frau des Jahres" 1991 galt als populärste Politikerin Brandenburgs. Mehrmals wurde die promovierte Biologin für das ausgezeichnet, was die Menschen nicht nur im Osten an ihr schätzten: Aufrichtigkeit, Engagement und Unabhängigkeit. Hexenbesen 1993 erhielt sie den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis und die "Hamm-Brücher-Medaille für den/die unabhängige/n PolitikerIn". Im Jahr darauf wurde sie für ihre Frauenpolitik mit dem "Hexenbesen" des Potsdamer Frauenzentrums ausgezeichnet, 1997 bekam sie den Bielefelder "Förderpreis der Solidarität". Bereits vor der Wende 1989 engagierte sich Hildebrandt in der Bürgerbewegung "Demokratie jetzt". Im Oktober 1989 trat sie der frisch gegründeten sozialdemokratischen Partei bei. "Ich habe mich eigentlich nie für Politik interessiert", erzählte sie einmal. "Das kam nur durch die Wende." Von April bis August 1990 war sie Ministerin für Arbeit und Soziales in der Regierung von Lothar de Maiziere (CDU). Von November 1990 bis Oktober 1999 gehörte sie dem Brandenburger Kabinett von Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) an. Auch nach ihrer Brustkrebserkrankung arbeitete Hildebrandt weiterhin in der Landespolitik. Im Spätsommer 1999 zog sie in den Landtagswahlkampf, wo sie zwar ihr Direktmandat erhielt, die SPD aber die absolute Mehrheit verlor. Daraufhin legte sie ihr Mandat nieder. (red)