Warschau/Wien - Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV will gemeinsam mit den ungarischen Unternehmen MOL und TVK ein Angebot für die zur Privatisierung anstehende tschechische Unipetrol legen, gab die OMV Dienstag Nachmittag ad-hoc bekannt. Durch dieses gemeinsame Agieren könnten die drei Gesellschaften die beste regionale Expertise in den Bereichen Raffinerien und Marketing sowie Petrochemie einbringen. Nach dieser Grundsatzeinigung über ein gemeinsames Offert für den zum Verkauf stehenden 62,99-prozentigen Staatsanteil an der Unipetrol soll über eine tatsächliche Angebotslegung bis Mitte Dezember entschieden werden, hieß es aus der OMV zur APA. Nicht mit an Bord ist derzeit der tschechische Agrofert-Konzern, der bisher von der OMV immer als Partner für ein Unipetrol-Angebot genannt worden war. PKN: Polen weiterhin an Gesprächen interessiert Die polnische Regierung hat am Dienstag angekündigt, dass sie das Angebot der OMV AG für 17,6 Prozent an der PKN Orlen neu prüfen werde, sollten die Gespräche mit der MOL scheitern. Polens Schatzkanzler Wieslaw Kaczmarek von der neuen Linksregierung sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass eine Entscheidung über eine Fortsetzung der Gespräche mit MOL Anfang des nächsten Monats fallen könnte. Die exklusiven Gespräche mit der ungarischen MOL über die PKN waren noch von der alten Regierung entschieden worden. Laut Kaczmarek werde die Privatisierungsagentur Nafta Polska am 5. Dezember eine Empfehlung abgeben, ob die Gespräche mit MOL fortgesetzt werden sollen. Sollte sich das Angebot von MOL als uninteressant heraus stellen, werde man sich das Angebot der OMV noch einmal ansehen, bevor man irgendeine Entscheidung treffen werde, so Kaczmarek. Mit der möglichen erneuten Betrachtung des OMV-Angebots für PKN könnte die OMV wieder aktiv in der Konsolidierung der Branche in der Region einsteigen.(APA/Reuters)