Der Vorsitzende der slowakischen Oppositionspartei HZDS, Ex-Premier Vladimir Meciar, hat die Vertreter der Medien um "Anständigkeit" in ihrer Berichterstattung zu den Parlamentswahlen im Jahr 2002 gebeten. Das teilte eine Pressesprecherin des Slowakischen Fernsehens STV am Dienstag mit. Meciar war am Montag in Preßburg mit den Chefs der slowakischen Medien zusammengetroffen. An dem Treffen nahmen die Direktoren mehrerer Fernsehstationen und Presseagenturen teil. Laut Meciar diskutierte man über die Rolle der Medien in der slowakischen Innenpolitik. Meciar sagte, die HZDS werde sich im Parlament für die Forderungen der Medien einsetzen. Medienvertreter fordern unter anderem die Senkung der Mehrwertsteuer auf Medienprodukte, die Abschaffung der Monopolpstellung der Slowakischen Telekommunikationsgesellschaft und die Verabschiedung eines neuen Pressegesetzes. Beziehung zu Medien abgekühlt Anfang der 90er Jahre genossen Meciar und seine HZDS die massive Unterstützung der Medien. Als sich in der HZDS-Politik autoritäre Züge zeigten, kühlten die Beziehungen der Medien zu Meciar und seiner Partei ab. Der jetzige Versuch, mit den Medien einen Ausgleich zu finden, ist Teil der Strategie Meciars seine Partei wieder als regierungsfähig zu präsentieren. Meciar hatte sich in der Vergangenheit mehrmals beschwert, dass die Medien die Aktivitäten der HZDS zur Unterstützung des Beitritts der Slowakei zu EU und NATO vernachlässigten. Die Position von Markiza könnte durch den Eintritt des tschechischen Fernsehmagnaten Vladimir Zelezny in den slowakischen Fernsehmarkt geschwächt werden. Zelezny beabsichtigt, Anfang 2002 einen neuen Privatsender zu starten. Zelezny erklärte, die neue Fernsehstation werde bei der Berichterstattung die realen politische Verhältnisse im Parlament respektieren. (APA)