Wien - Auf einen neuen Kollektivvertrag für die rund 25.000 Beschäftigten der heimischen IT-Branche einigten sich am Dienstag die Sozialpartner. Die kollektivvertraglichen Mindestgehälter steigen per 1. Jänner 2002 um durchschnittlich 2,9 Prozent. Für die Bereiche, in denen der Großteil der Beschäftigten eingestuft ist, wurden Mindesterhöhungen von 2,76 bis 3,87 Prozent ausgehandelt, berichtet der Verhandler in der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), Karl Proyer. Durch den gestrigen KV-Abschluss konnte für die Branche eine Weiterentwicklung der kollektivvertraglichen Regelung erreicht werden, betonte Proyer. "Nachdem im Vorjahr erstmals ein Kollektivvertrag für den IT-Bereich mit Wirkung 1. Jänner 2001 ausverhandelt wurde, ist der heurige Abschluss ein wichtiger Markstein für die kontinuierliche arbeitsrechtliche Verbesserung für die IT-Beschäftigten. Lehrlingsentschädigungen angehoben Neben der prozentuellen Gehaltserhöhung wurde eine Verbesserung der Überzahlungsgarantie vereinbart. Die Lehrlingsentschädigungen wurden um 4 Prozent angehoben. Für den Verhandlungsleiter der Arbeitgeber, Paul Michal, geschäftsführender Gesellschafter des Softwarehauses Beko, ist das vorliegende Ergebnis ein "maßvoller Abschluss, mit dem die Branche leben kann. Vom Gesetzgeber wünscht sich Michal eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit, um auf die jeweilige Auftragslage flexibel reagieren zu können. Metaller-Mindestgehälter steigen um drei Prozent Nach den Arbeitern haben nun unterdessen auch die Angestellten im Metallgewerbe und in den Nichtmetall-Innungen ihre Kollektivvertragsverhandlungen erfolgreich abschlossen. Am Mittwoch einigten sich die Verhandlungsleiter Georg Toifl für die Arbeitgeber und Karl Proyer für die Arbeitnehmer auf eine Erhöhung der Mindestgehälter für die rund 60.000 Angestellten im Metallgewerbe um 3 Prozent ab 1.1.2002. Die Ist-Gehälter, Lehrlingsentschädigungen und sonstigen Zulagen steigen um 2,4 Prozent bis 2,7 Prozent. Neuregelungen für die Altersteilzeit Die rund 80.000 Angestellten in den Nichtmetall-Innungen bekommen im nächsten Jahr um 2,5 Prozent mehr Gehalt. Die Lehrlingsentschädigungen steigen ebenfalls um 2,5 Prozent. Es wurden auch Neuregelungen für die Altersteilzeit sowie eine flexible Arbeitszeit für Nichtmetall-Innungen vereinbart. Erstmals wurden auch für alle Spezialbereiche der Finanzdienstleister einheitliche kollektivvertragliche Regelungen getroffen. (APA)