Wien - Die zum Androsch-Firmenimperium gehörende oberösterreichische Salinen Austria Gruppe musste im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/01 (Ende Juni) empfindliche Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen. Wie das Unternehmen bei seiner Bilanzpressekonferenz am Mittwoch in Wien mitteilte, habe der anhaltend starke Preisdruck den Wettbewerb auf den Salzmärkten im In- und Ausland verschärft. Auch der milde Winter habe das Ergebnis gedrückt. Im gewöhnlichen Geschäft brach der Gewinn (EGT) 2000/01 von 145 auf 55 Mill. S (4 Mill. Euro) ein, die Umsätze sanken von 892 auf rund 824 Mill. S. Im Salinen-Konzern waren zuletzt 528 Mitarbeiter beschäftigt. Änderungen in der Eigentümerstruktur Im vergangenen Wirtschaftsjahr kam es zu Veränderungen in der Eigentümerstruktur: Die Mitarbeiter der Salinen-Gruppe wurden über ein Stiftungsmodell zu 10 Prozent am Konzern beteiligt, die drei Vorstandsmitglieder der Salinen Austria übernahmen je 3,5 Prozent. Damit verringerte sich der Beteiligungsanteil der Androsch International Management Consulting und der Invest Holding GmbH, Tochter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), zu gleichen Teilen auf jeweils 36 Prozent. Vom Rest gehören je 2,5 Prozent den AT&S-Vorständen Willibald Dörflinger (Privatstiftung) und Harald Sommerer sowie Ex-Salinen-Direktor Kurt Thomanek senior. Sparprogramm Als zentrale Aufgabe für die nächsten Jahre nannte Vorstandsvorsitzender Thomas Jozseffi die Verbesserung des Kostenmanagements. Die zugekauften Leistungen in Höhe von über 50 Mill. S sollen soweit als möglich durch Eigenleistungen ersetzt werden, ohne dafür neues Personal einzustellen. Damit will Jozseffi die Umsatzrendite (ROS) in drei bis vier Jahren in einem mittleren Winter auf 15 Prozent steigern. Zuletzt lag das ROS bei der Salinen AG bei nur 1 Prozent, im Konzern bei 6,7 Prozent. "Sorgenkind" Dachstein AG Für das "Sorgenkind" des Salinen-Konzerns, die Dachstein Tourismus AG (DAG), treten die Salinen am 5. Dezember in erste Verkaufsverhandlungen mit dem Tourismusunternehmer und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. "Wir sind bereit, unter gewissen Voraussetzungen unseren Anteil zu verkaufen", sagte Jozseffi. Verkaufsverhandlungen sind jedoch wegen unterschiedlicher Positionen der DAG-Eigentümer erschwert. Von den übrigen Beteiligungen der Salinen AG wird der Flugzeugzulieferer FACC in Ried (Salinen-Anteil 47,5 Prozent) aufgrund einer ab 2002 virulent werdenden Auslastungsschwäche auf ein flexibles Jahresarbeitszeitmodell umgestellt. Beim Immobilienprojekt der Salinen in Bad Ischl sind 37 der 40 gebauten Wohnungen bereits verkauft und stehen vor der Übergabe. (APA)