EU
Umfrage: Österreicher fürchten nicht um Jobs durch EU-Erweiterung
Nur zwei Prozent leben in Angst um ihren Arbeitsplatz
Wien - Nur ein knappes Viertel (24 Prozent) der Österreicher
glaubt, dass durch eine EU-Erweiterung um die an Österreich
grenzenden Länder "viele Arbeitsplätze gefährdet" sind. Mehr als zwei
Drittel glauben, dass nur "wenige" (33 Prozent) bzw. "so gut wie
keine" (39 Prozent) Arbeitsplätze gefährdet sind.
So lautet das Ergebnis einer telefonischen Umfrage der
Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), das am
Mittwoch präsentiert wurde. Gefragt wurden die 1.000 Interviewten
auch nach ihrer Beurteilung des "Nein zu Temelin" Volksbegehrens.
Zwei Prozent in Angst
Wenn es um den eigenen Arbeitsplatz geht, halten es sogar nur zwei
Prozent für "sehr wahrscheinlich" bzw. fünf Prozent für "eher
wahrscheinlich", dass ihr Arbeitsplatz durch die EU-Erweiterung
gefährdet sein könnte. Fast 90 Prozent halten dies für "eher nicht
wahrscheinlich" (elf Prozent) oder "unwahrscheinlich" (78 Prozent).
Generell ist die Zustimmung der Österreicher zur EU in den letzten
Monaten wieder gestiegen. Im Oktober sprachen sich 74 Prozent der
Befragten für einen Verbleib in der Union aus, 20 Prozent wollen
wieder austreten. Im Vergleich zum Juni 2001 hat sich damit die
Zustimmung um fünf Prozentpunkte erhöht. Die Stimmung in der
Bevölkerung sei "deutlich besser", als man in Anbetracht der
laufenden Erweiterungsdiskussionen meinen könnte, resümierte Gerhard
Bauer, Generalsekretär der ÖGfE.
Skepsis um Wirksamkeit des Temelin-Volksbegehrens
Skeptisch wird die Wirksamkeit des "Nein zu Temelin"
Volksbegehrens, das von drei FP-Landesorganisationen initiiert wurde,
gesehen. Rund 70 Prozent glauben nicht, dass ein solches
Volksbegehren "etwas bewirken" kann. Nur ein Fünftel (21 Prozent) der
Befragten glaubt daran, dass Österreich in der EU alleine etwas
bewirken könnte. Bei den deklarierten FP-Anhängern ist dieser Wert
mit 32 Prozent noch am höchsten. Fast 60 Prozent sind auch der
Meinung, dass sich Österreich durch dieses Volksbegehren "innerhalb
Europas ins Abseits begeben" würde. Ein Drittel der Befragten sieht
diese Gefahr nicht. (APA)