Der ehemalige Benetton-Fotograf Oliviero Toscani (59) hat sich mit seinem jüngsten Coup Ärger mit der italienischen Justiz eingehandelt. Das Gericht der norditalienischen Stadt Padua hat einen Kurzfilm beschlagnahmt, den Toscani jüngst über einen Vatermörder gedreht hatte. Toscani habe das Interview ohne die nötigen Genehmigungen des Gerichts aufgenommen, hieß es zur Begründung. Außerdem werde befürchtet, dass der Film den für Dezember geplanten Mordprozess beeinflussen könnte, berichteten italienische Medien am Mittwoch. Toscani hat die Vorwürfe des Gerichts zurückgewiesen. Er habe für das Interview eine Genehmigung erhalten. In dem 35 Minuten langen Video porträtiert Toscani den 23-jährigen Paolo Pasimeni, der im vergangenen Februar in der norditalienischen Stadt Padua seinen Vater totgeprügelt hatte. Er erzählt von seinem Leben und dem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater. Der Film, der während eines dreistündigen Gefängnisbesuches gedreht wurde, sollte nach Toscanis Plänen während eines Konzerts für Jugendliche gezeigt werden. Pasimeni droht im Falle einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe. (APA)