Melbourne - Im Davis-Cup-Finale zwischen Australien und
Frankreich lautet der Spielstand nach dem ersten Tag 1:1. Zum Auftakt
musste sich der Weltranglisten-Erste Lleyton Hewitt nach 3:24 Stunden
überraschend Nicolas Escude 6:4,3:6,6:3,3:6,4:6 geschlagen geben,
danach schaffte Patrick Rafter unter dem Beifall der 15.000 Zuschauer
mit einem 6:3,7:6 (6),7:5-Erfolg gegen Sebastien Grosjean den
Ausgleich.
Weltmeister Hewitt gewann zwar drei Punkte mehr (143:140) als
Escude, doch bei den "big points" war der in Genf wohnhafte Franzose
erfolgreicher. Während die Nummer 27 im ATP-Ranking vier von acht
Breakbällen verwertete, realisierte dies der Australier nur in drei
von 18 Fällen. "Leider habe ich diese Gelegenheiten zu wenig
genützt", bedauerte der 20-jährige Lokalmatador, der heuer bereits in
Wimbledon gegen Escude in fünf Sätzen verloren hatte.
"Ich habe mit der selben Taktik gespielt wie in Wimbledon. Ich bin
bei jeder Gelegenheit ans Netz, um ihn unter Druck zu setzen", sagte
der Franzose, der seit seinem Daviscup-Debüt 1998 alle sieben
Single-Partien gewonnen hat. Für Hewitt, zuletzt Sieger bei den US
Open und beim Masters, war dies erst die dritte Niederlage in seinem
erfolgreichen Herbst.
Dank dem Sieg von Rafter ist aber noch alles offen. "Wir haben
diesen Erfolg gebraucht und ich bin froh, dass er mir gelungen ist",
sagte der Australier, der wegen seiner jüngsten Schulterbeschwerden
fast ohne Matchpraxis in diese Partie gegangen war. Doch mit seinem
soliden Aufschlag-Volley-Spiel meisterte der zweifache
Wimbledon-Finalist auf dem Rasen in der Rod-Laver-Arena auch die
heiklen Situationen im zweiten Set (3:5 Rückstand) und setzte sich
gegen Grosjean, zuletzt Sieger in Paris-Bercy und Masters-Finalist,
in drei Sätzen durch.
Vorentscheidende Bedeutung kommt somit einmal mehr dem Doppel am
Samstag zu. In den vergangenen 23 Jahren hat stets jene Mannschaft
den Titel gewonnen, die sich auch im Doppel durchgesetzt hat. Für
Australien treten voraussichtlich Wayne Arthurs/Todd Woodbridge an,
für die Franzosen Cedric Pioline und Fabrice Santoro. Am Sonntag
spielt zuerst Hewitt gegen Grosjean, danach Rafter gegen Escude.(APA)
Australien - Frankreich 1:1
(Melbourne, Rasen)
Lleyton Hewitt - Nicolas Escude 6:4 3:6 6:3 3:6 4:6
Patrick Rafter - Sebastien Grosjean 6:3 7:6 (8/6) 7:5