Panorama
KfV will mehr Sichtbarkeit von Lastwägen und Baustellen
Vorschläge gegen schlechten Sichtverhältnisse
Wien - Rechtzeitig sehen und frühzeitig gesehen werden ist
für einen sicheren Verkehrsablauf oberstes Gebot. Gesetzlich
vorgeschrieben ist, bei Dämmerung, Dunkelheit, Nebel oder wenn es die
Witterung sonst erfordert, die Scheinwerfer einzuschalten. Eine
bessere Kennzeichnung von Lkw und bauliche Maßnahmen könnten helfen,
Unfälle zu vermeiden, erklärte Erwin Schrammel vom Kuratorium für
Verkehrssicherheit (KfV) heute, Mittwoch, auf einer Pressekonferenz.Schlechte Sichtverhältnisse
Bei Unfällen mit Lkw in Dämmerung, Dunkelheit oder künstlicher
Beleuchtung wurden im vergangenen Jahr 632 Personen verletzt und 59
getötet. Derartige Unfälle entstehen häufig dadurch, dass die
Schwerfahrzeuge bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen von
anderen Verkehrsteilnehmern zu spät gesehen werden, hieß es.
Hochreflektierenden Konturmarkierungen werden deutlich schneller erkannt
Univ.-Prof. Ernst Pfleger vom Ludwig-Boltzmann-Institut für
Unfallforschung präsentierte eine aktuelle Studie, wonach Lkw, die
mit hochreflektierenden Konturmarkierungen ausgerüstet sind, deutlich
früher erkannt werden als nicht markierte Fahrzeuge. Dieser
Zeitgewinn von bis zu neun Sekunden bringe mehr Aktionsspielraum und
führe zu einem Sicherheitsgewinn. Die Kosten der Ausstattung pro Lkw
bezifferte der Experte mit rund 5.000 Schilling - "deutlich weniger
als Unfallkosten".
Bessere Ausleuchtung bei Schutzwegen
Rund 35 Prozent oder 337 Unfälle mit Fußgängern passieren bei
Dämmerung oder Dunkelheit, davon etwa 75 Prozent trotz vorhandener
Straßenbeleuchtung. Für Fußgänger gelte daher: "Machen Sie sich
sichtbar!" Deshalb forderte das KfV eine deutlich bessere
Ausleuchtung bei Schutzwegen.
Lenker von einspurigen Fahrzeugen sollten im eigenen Interesse auf
Sicherheit achten, erklärte Schrammel. Funktionierende Beleuchtung
und helle Schutzkleidung mit reflektierenden Materialen könnten Leben
retten. Batteriebetriebenes Licht am Fahrrad sei gerade in der
winterlichen Jahreszeit empfehlenswert.
Fahren mit Licht am Tag
Eine weitere Verbesserung der Verkehrssicherheit sei das Fahren
mit Licht am Tag, hieß es. Zum Selbstschutz schalten laut KfV auf als
"gefährlich" eingestuften Strecken bereits mehr als 60 Prozent der
Kfz-Lenker die Fahrzeugbeleuchtung auch bei Tageslicht ein.
Österreichweit liegt die Einschaltquote bei zirka 38 Prozent.
Schnelle Information
Einen wichtigen Faktor für die Verkehrssicherheit stellt auch die
rechtzeitige Information dar, erklärte "Gastgeber" Thomas Ruthner,
Chef der Ö3-Verkehrsinformation. Passe die Akzeptanz auf Grund der
Meldungsqualität, könne auch lenkend und damit unfallverhütend in das
Verkehrsgeschehen eingegriffen werden. (APA)