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Manuel Rauner
Amtierender Mister Austria
Auf der Suche nach einem Symbol für Männlichkeit bin ich über eine meiner drei Gitarren gestolpert, mit der ich beim Mister-Austria-Contest aufgetreten bin. Ich schreibe selbst Lieder, Rockiges, aber auch Balladen. Den Korpus des Instruments betrachte ich als männliches Element, die Saiten der Gitarre erfüllen den weiblichen Part. Das Zusammenspiel muss harmonieren, denn das Eine kann ohne das andere nix anfangen. Wenn diese Beziehung nicht passt, kann man aus der Sache nichts rausholen. Ich find' das irgendwie retro-aktiv.
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Helmut Federle
Künstler
Der Hund als Symbol für Männlichkeit stellt den Bezug zu seinem Vorläufer, dem Wolf, dar. Ich sehe den Wolf als herumstreunenden Wanderer durch die Zeiten, einen unnahbaren geheimnisvollen Kämpfer, der dem Hierarchischen verpflichtet ist. Ein sich der Sichtbarkeit entziehendes Wesen auf der Jagd nach dem Überleben.
Meine 2000 Jahre alten Keramikhunde, die als chinesische Grabbeigaben gedient hatten, stehen für dieses Urwesen. Der Wolf steht für den Mond, für das Licht im Dunklen, verkörpert aber auch weibliche Eigenschaften wie Schutz und Sorge um das Rudel. So schließt sich der Kreis, der uns zeigt, dass Männer das Weibliche in sich tragen, so wie auch umgekehrt die Frauen mit männlicher Energie ausgestattet sind. Das hieße, es gibt letztendlich auch keine Entscheidung zwischen Hund und Katze.
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Gerald Karner
Oberst des Generalstabs des österreichischen Bundesheeres
Es war gar nicht so einfach, einen Gegenstand zu finden, der meiner Meinung nach Männlichkeit darstellt. Ich hab' mich schließlich für einen Stein entschieden, der auf meinem Schreibtisch als Briefbeschwerer liegt. Meine 9-jährige Tochter hat ihn bemalt, ich hab keine Ahnung, was es für ein Stein ist. Er passt genau in meine Hand und symbolisiert für mich die Festigkeit einer Haltung, Beständigkeit und Verlässlichkeit, Eigenschaften, die ich als sehr positiv bewerte. Im negativen Sinn stellt er vielleicht auch eine gewisse Härte und Sprödheit dar. Ich denke, Männer brechen im Vergleich zu Frauen leichter, was Haltung betrifft. Ich würde Frauen als flexibler bezeichnen, als Menschen, die sich im Allgemeinen, was Fühlen und Denken betrifft, besser anpassen können.
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Bernhard Ludwig
Seminarkabarettis
Für mich ist ein männliches Symbol die Tatsache, dass ich als 50-Jähriger noch eine 4-jährige Tochter habe und ich durch mein Kabarett vom Sex leben kann. Das hätt' ich mir früher nie vorstellen können.
Männlichkeit ist eine Eigenschaft, die bedeutet, sich auch bei Frauen auszukennen, und ich tu' das eben nicht nur am Mars, sondern auch auf der Venus. Ich bin sehr stolz auf meine weiblichen Anteile, vor allem was die Kommunikation betrifft. Dadurch kann ich die feminine Seite auch im Kabarett vertreten. Die männlichen Bereiche sind eh klar. Ich versteh' mich bei meiner Tätigkeit auch als Anwalt meiner vier Töchter. Außerdem möchte ich noch sagen, dass man es sich als Mann leisten kann, frauenfreundlich zu sein.
Der Standard/Rondo/23/11/2001