Was mit einer "Wetten, dass?"-Wette begann, wurde zum langjährigen Entwicklungs- hilfeprojekt: 2,34 Milliarden Schilling hat Karlheinz Böhm seit 1981 für Äthiopien gesammelt. Wien - "Wir müssen unsere eigene Rolle in Zweifel ziehen", betont Karlheinz Böhm. Er meint mit uns die Reichen auf der Welt. Nach zwanzig Jahren Äthiopienhilfe, zwanzig Jahren Arbeit im Dienste der Armen an der Spitze der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen" ist der einst prominente Filmschauspieler überzeugt, "dass die einzige Form, weltweit gegen den Terror vorzugehen, in der Bekämpfung der Armut liegt". So und "nicht durch Kriege wie jetzt in Afghanistan" seien die Probleme in den Griff zu bekommen: "Ich bin ein großer Pazifist und halte jede Armee für überflüssig", hält der 73-Jährige am Mittwoch in Wien fest. Sein Kampf gegen die Armut hat seit Vereinsgründung im Jahr 1981 insgesamt 2,34 Milliarden Schilling (170.054.431 ) an Spendengeldern in eines der ärmsten Länder der Welt gebracht. Aus der Schweiz, Deutschland und Österreich, während Entwicklungshilfe vor allem in Österreich nur "sehr spärlich" fließe. "Die Deutschen spenden am meisten, die Österreicher am fleißigsten", zählt Böhm auf, der dieser Tage mit seiner Frau Almaz durch die Lande tourt. In Wien war er Dienstagabend im Naturhistorischen Museum zu Gast. Museumsdirektor Bernd Lötsch äußerte laut, was auch schon in Kreisen heimischer Politiker die Runde macht: Der prominente Entwicklungshelfer solle für den alternativen Nobelpreis vorgeschlagen werden. "Dazu sage ich nichts", hielt sich Böhm beim Pressegespräch Mittwochfrüh bedeckt. Lieber sprach er von der "Hilfe zur Selbsthilfe", die er und seine 600 Mitarbeiter den Menschen in Äthiopien angedeihen lassen. Dem so notwendigen "Aufbau von Sozialstrukturen", der nur in Zusammenarbeit mit den zuständigen äthiopischen Ministerien einen Sinn habe: "Ich baue keine Schule einfach in den Busch, wo es mir gefällt." Dass der Erfolg seiner Arbeit auf Leinwandpräsenz à la "Sissi" fußt, ist Böhm keineswegs unangenehm. Im Gegenteil: "Wenn es der Sache hilft, hoffe ich, dass die Filme noch lang nach meinem Ableben populär bleiben." (bri) Spendenkonto: P.S.K. 7 199 000