Welt
Sind die Eltern weg, klickt der Nachwuchs Porno und Gewalt im Internet
Europaweite Studie über Internet-Nutzung - drei Viertel sind Solo-Surfer
Brüssel - Unbeaufsichtigte und im Internet surfende
Kinder klicken häufiger Gewalt verherrlichende Seiten und
pornografische Angebote an als Jugendliche unter Aufsicht. Zu diesem
Ergebnis kommt eine EU-Studie über die europaweite Nutzung des
Internets durch Kinder, teilt der Europäische Wirtschafts- und
Sozialausschuss (WSA) in Brüssel mit. Danach surfen 75
bis 80 Prozent der Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren in
Österreich und in Großbritannien auf eigene Faust im Internet.
In südeuropäischen Ländern werde das Internet dagegen eher im
Familienkreis genutzt, hieß es. So nutze der Nachwuchs etwa in
Griechenland so gut wie nie ohne elterliche Aufsicht das Web.
Trotzdem kommunizierten 80 Prozent der griechischen Kinder über
Chat-Lines.
Nach der Untersuchung möchten 80 Prozent aller befragten Kinder
vor anstößigen Bildern und 75 Prozent vor Gewaltdarstellungen im
Internet geschützt werden. Der WSA rief die EU-Kommission zum Handeln
auf. "Internetdienste-Anbieter müssen unbedingt gesetzlich dazu
verpflichtet werden, im Internet surfende Kinder zu schützen", hieß
es in der Mitteilung des Ausschusses, in dem europäische
Interessengruppen vertreten sind. (APA/dpa)