Nahost
Israelische Soldaten erschießen Palästinenser im Gazastreifen
Bereits 999 Opfer seit Beginn des Palästinenser-Aufstands vor 14 Monaten
Gaza - Israelische Soldaten haben im Gazastreifen einen
Palästinenser erschossen. Die Leiche des nahe der jüdischen Siedlung
Nezarim getöteten Mannes wurde in der Nacht zum Donnerstag den
palästinensischen Behörden übergeben, wie beide Seiten
übereinstimmend mitteilten.
Der palästinensische Sicherheitschef Abdel Rasek Majaida warf der
israelischen Armee vor, ein "Verbrechen" begangen zu haben. Die
Soldaten hätten den Verletzten ohne Hilfe sterben lassen. Ein
israelischer Armeesprecher wies dies zurück. Nach seinen Angaben
schossen die Soldaten auf den Palästinenser, weil er ihnen mit dem
Ruf "Allah Akbar" (Gott ist groß) entgegenstürmte. Sie seien
überzeugt gewesen, dass es sich um einen Selbstmordattentäter
handele.
999 Opfer seit Beginn des Palästinenseraufstands
Mit dem neuen Opfer stieg die Zahl der seit Beginn des
Palästinenseraufstands vor 14 Monaten Getöteten auf 999. Die meisten
der Opfer waren Palästinenser. Der US-Nahost-Gesandte Anthony Zinni
hatte Israelis und Palästinenser am Mittwochabend zu mehr Engagement
im Friedensprozess aufgerufen. Die Gewalt müsse beendet werden,
betonte er nach einem Treffen mit Palästinenserpräsident Jassir
Arafat.
Im Gazastreifen waren am Mittwoch drei Palästinenser durch Schüsse
israelischer Soldaten verletzt worden. Zwei der Männer wurden an der
Grenze zu Israel verhaftet. Nach Armeeangaben wollten sie ein
Selbstmordattentat vorbereiten. Ein weiterer Palästinenser wurde laut
Krankenhausangaben bei einem Schusswechsel bei Rafah verletzt. (APA/ag.)