Frankfurt - Die Sanierungsverhandlungen zwischen dem Management von General Motors (GM) und den europäischen Arbeitnehmervertretern von Opel/GM werden erneut durch Nachrichten aus den USA belastet. GM-Vizepräsident Michael Burns hatte am Mittwoch in der Konzernzentrale in Detroit angekündigt, in Europa sollten 2002 über die normale Fluktuation hinaus zusätzlich 1.500 Arbeitsplätze von Angestellten wegfallen. Gegenüber dem bisherigen Informationsstand wäre dies eine Verdoppelung des Personalabbaus im Angestelltensektor. In der Rüsselsheimer Opel-Zentrale wurde jedoch nach anfänglicher Verwirrung abgewunken: "Bei uns ändert sich nichts", hieß es am Donnerstag unisono bei Betriebsrat und Unternehmenssprecher. Zur Rückkehr in die Gewinnzone sollen bei Opel in den nächsten beiden Jahren 2.500 Arbeitsplätze eingespart werden, darunter 400 in der Verwaltung. Zahlen sind "unrealistisch" Nach Darstellung des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden, Klaus Franz, der auch die Verhandlungen auf europäischer Ebene für die Arbeitnehmer führt, sind die nun von Burns genannten Zahlen "unrealistisch". Auf der Basis des Sanierungsprojekts "Olympia" werde in Europa über den Abbau von 800 Angestelltenpositionen in den nächsten beiden Jahren gesprochen. "Andere Fakten liegen nicht auf dem Tisch", betonte Franz. Insgesamt sollen bei Opel/GM bis 2003 europaweit die Kapazitäten um 350.000 Autos verringert und generell die Kosten massiv gesenkt werden. Über diesen Weg will das Management rund 900 Mill. Euro (12,38 Mrd. S) einsparen. Darüber hinaus ist vorgesehen, mit neuen Produkten, Nischenmodellen und der Erschließung zusätzlicher Geschäftsfelder nochmals eine Milliarde Euro zu erzielen. Mit allen Maßnahmen wird eine Ergebnisverbesserung von "mindestens 2 Mrd. Euro" angepeilt. 2001 wird die Adam Opel AG allerdings weiter tief in den roten Zahlen bleiben. Angesichts der aktuell schwierigen Lage und des rückläufigen Absatzes wird intern bereits damit gerechnet, dass auch im laufenden Jahr ein Betriebsverlust in ähnlicher Größenordnung wie 2000 mit 982 Mill. DM entstehen wird.(APA/dpa)