New York/Atlanta/Wien - Zwei Österreicher befinden sich bereits seit drei Wochen in den USA in Haft. Eine Sprecherin des Außenamtes in Wien bestätigte Donnerstagabend auf Anfrage des Standard, dass die beiden Männer festgehalten würden, weil sie keine gültigen Aufenthaltsgenehmigungen hätten. Einer soll sich in einem Gefängnis im Bundesstaat New Yersey befinden, der andere in Massachusetts. Einen direkten Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September gebe es vermutlich nicht, hieß es in Wien. Aber die US- Behörden führten derzeit eine rigorose Überwachung der Einwanderungsgesetze durch. Details über die Umstände der Verhaftung, beziehungsweise über die Betroffenen selbst, lagen nicht vor. Das österreichische Generalkonsulat in New York hat Verbindung mit den Inhaftierten aufgenommen. Die terrorbedingte allgemein gültige "Aktion scharf" der US-Behörden vereitelte in Georgia einen schweren Versicherungsbetrug. Wie der staatliche Versicherungsprüfer John Oxendine mitteilte, hat der 44-jährige Charles Gavett seine 40-jährige Frau Cynthia sechs Tage nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center bei der New Yorker Polizei als vermisst gemeldet. Der Versicherung sagte er, sie habe am Tag des Anschlags um neun Uhr einen Termin im World Trade Center gehabt. Am Thanksgiving- Tag (22. November) aber sah ein Hilfssheriff die vermeintlich vermisste Frau in ihrer Heimatstadt nahe Atlanta umherspazieren und alarmierte die Behörden. Statt 250.000 Dollar (rund 3,9 Mio. S oder 283.000 €) von der Versicherung zu kassieren, muss das Ehepaar jetzt mit bis zu 20 Jahren Gefängnis rechnen. Es sei die erste offizielle Anzeige wegen Versicherungsbetrugs im Zusammenhang mit den Terroranschlägen, erklärte Oxendine. Man rechne jedoch mit Hunderten ähnlichen Fällen. Die Stadtverwaltung von New York hat inzwischen die Zahl der Todesopfer durch den Terroranschlag erneut nach unten korrigiert. Inzwischen werde von 3478 Toten und Vermissten ausgegangen. Unmittelbar nach den Attentaten war von 6500 Opfern die Rede gewesen. Grund der erneuten Revision sei die Rückkehr der Bewohner nach Manhattan. Zahlreiche Menschen, die ohne ihr Wissen auf den Vermisstenlisten geführt wurden, seien wieder aufgetaucht. (AP, AFP, simo) (DER STANDARD, Printausgabe, 30.11.2001.)