Wien - Im ersten Halbjahr 2001 hat der von der gelben Post an die ÖIAG ausgegliederte Postbus - wie immer - Geld eingefahren. Richtig dick kommt es im zweiten Halbjahr, wo der Umsatz wegen der Schulferien und der Zwischensaison im Tourismus traditionell einbricht.

Da die Sanierung von Österreichs größter Linienbusgesellschaft heuer und nächstes Jahr auch noch "einige Hundert Millionen" verschlingt - im Wesentlichen handelt es sich dabei um den kostspieligen Abbau von 360 Beschäftigten in Werkstätten und Verwaltung -, kalkuliert Postbus-Chefin Wilhelmine Goldmann mindestens bis Ende 2002 mit saftigen Verlusten.

Im ersten Halbjahr 2001 erwirtschaftete die Postbus AG mit 3160 Mitarbeitern einen Halbjahresgewinn (EGT) in Höhe von 25,1 Mio. S (1,82 Mio. EURO), der Umsatz betrug 1,413 Mrd. S. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wies der reparaturbedürftige Postbus bei 1,477 Mrd. S noch einen Gewinn von 32,9 Mio. S aus. Was Goldmann mit dramatisch gesunkenen Auftragseingängen seitens der Schwesterunternehmen Post und Telekom sowie den Restrukturierungskosten begründete.

Wie hoch der Verlust heuer ausfallen wird, wollte weder Goldmann noch ihr Vorstandskollege Werner Ott beziffern. Dem Aufsichtsrat wurde im Oktober jedenfalls ein saftiges Minus avisiert: Dem STANDARD vorliegenden Unterlagen zufolge verdoppeln sich die Verluste heuer beinahe: Bei marginal gesunkenem Umsatz in Höhe von 2,6 Mrd. S soll der Postbus heuer 164,1 Mio. S Miese machen. 2000 waren es "nur" 84,6 Mio. S gewesen. (ung, Der Standard, Printausgabe, 30.11.01)