Wien - Österreichs Industrieproduktion befindet sich am Rückzug. Im September 2001 erreichte der Produktionsindex Österreichs (1995=100) nach Arbeitstagen bereinigt 132,9 Punkte und fiel damit gegenüber dem Ergebnis des September 2000 um 5,9 Prozent. Ohne Einbeziehung der Energie erreichte der Index nach vorläufigen Daten 136,7 Punkte, womit die Produktion um 6,6 Prozent geringer ausfiel als im Vorjahresmonat, teilt die Statistik Austria heute, Donnerstag, mit.Produktionsindex nur um 0,6 Prozent gestiegen Damit ergibt sich für die ersten drei Quartale 2001 eine stagnierende heimische Industrieproduktion. In Summe wurde von Jahresbeginn bis Ende September 2001 nur geringfügig mehr produziert als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Der Produktionsindex erhöhte sich in den ersten neun Monaten nach Arbeitstagen bereinigt gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres nur um 0,6 Prozent auf 127,4 Punkte. Ohne Einbeziehung der Energiekomponente (Elektrizitäts-, Gas- und Wärmeversorgung) stieg der Produktionsindex der ersten neun Monate nur um 0,5 Prozent. Gebremst wurde das Produktionswachstum auch durch die schwache Baukonjunktur, ohne Bauwesen stieg der Produktionsindex immerhin um 0,9 Prozent. Rückgang in der Produktion langlebiger Konsumgüter Die Auswertung nach Verwendungskategorien zeigt laut Statistik Austria folgendes Ergebnis: an Produkten, die als Vorleistungen verwendet werden, wurde um 3,6 Prozent mehr erzeugt als in den ersten drei Quartalen 2000. Bei den langlebigen Konsumgütern zeigte sich ein Rückgang von 3,5 Prozent, bei den Investitionsgütern um 1,8 Prozent und bei den kurzlebigen Konsumgütern um 0,9 Prozent. Die Erzeugung von Elektrizität, Gas und Wärme stieg dagegen um 3,0 Prozent. Daten des EU-Statistikamtes Eurostat weisen weiter Rezession auf Die Wirtschaft in der Euro-Zone steht weiter am Rande der Rezession. Nach den am Donnerstag in Brüssel bekannt gegebenen Daten des EU-Statistikamtes Eurostat wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maß der Wirtschaftsleistung auch im dritten Vierteljahr nur um 0,1 Prozent verglichen mit dem Vorquartal. Bereits im zweiten Quartal hatte das BIP in den zwölf Staaten der Währungsunion nur um 0,1 Prozent zugelegt. So niedrig war der BIP-Anstieg zwischen zwei Vierteljahren in der Euro-Zone nach Angaben von Eurostat-Experte Ingo Kuhnert zuletzt im ersten Quartal 1995 gewesen. EU-Währungskommissar Pedro Solbes zeigte sich am Donnerstag dennoch optimistisch. Auf die Frage, ob er immer noch zuversichtlich sei, dass eine Rezession vermieden werde, sagte Solbes am Donnerstag in Brüssel: "Ja, ich denke schon. Die (jüngsten Zahlen) sprechen eher dafür." Wie das Europäische Statistikamt Eurostat zuvor mitteilte, ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Euro-Zone nach vorläufigen Berechnungen im Vergleich zum zweiten Quartal um 0,1 Prozent gestiegen. (APA)