Wirtschaft
Wirtschaftsbund NÖ fordert Steuererleichterungen für Unternehmer
Eigenkapitalquote österreichischer Unternehmer EU-weit unterdurchschnittlich
St. Pölten - "Angesichts der niedrigen Eigenkapitalquoten
der Klein- und Mittelbetriebe ist eine steuerliche Entlastung
dringend notwendig", forderte die Präsidentin des WB NÖ
(Wirtschaftsbund Niederösterreich), Sonja Zwazl, am Donnerstag. Ein
geeignetes Mittel dafür sei ein begünstigter Steuersatz auf nicht
entnommene Gewinne. Diese unterliegen derzeit voll den Sätzen des
Einkommensteuergesetzes.
Dagegen gelte für die Veranlagung - beispielsweise mittels
Sparbuch - nur der 25-prozentige Satz der Kapitalertragsteuer, so
Zwazl in der Aussendung. "Durch eine steuerliche Begünstigung auf
nicht entnommene Gewinne bleibt mehr Geld in den Unternehmen und
steht damit dem Eigentümer für Investitionen in den Betrieb oder in
die Forschung zur Verfügung", sagt Zwazl. Im Hinblick auf die
EU-Erweiterung werde damit die Konkurrenzfähigkeit des Standortes
Österreich weiter erhöht.
Besonders KMUs sollen profitieren
Die Eigenkapitalquote betrage im Durchschnitt der
EU-Mitgliedsländer 34 Prozent. Österreichs Unternehmer dagegen hätten
eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von 26 Prozent. Bei klein-
und mittelständischen Unternehmen in Gewerbe, Handwerk und
Dienstleistung beträgt sie laut Institut für Gewerbe- und
Handwerksforschung gar nur 16,3 Prozent.
Deshalb sei eine massive steuerliche Förderung der
Eigenkapitalbildung dringend notwendig. Die Klein- und Mittelbetriebe
würden von dieser Maßnahme besonders profitieren. Zwazl: "Eine
wichtige Absicherung für den Standort Niederösterreich, weil die rund
79.000 Klein- und Mittelbetriebe 420.000 Personen beschäftigen und
18.000 Lehrlinge ausbilden." Der Wirtschaftsbund hat diese Forderung
auch bei der Vollversammlung der Wirtschaftskammer Niederösterreich
eingebracht. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. (APA)