Wien - Der Generalsekretär der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), Ali Rodriguez, hält eine Einigung mit den Staaten außerhalb des Kartells über die Drosselung der Erdölexporte für wahrscheinlich. "Ich bin davon überzeugt, dass wir uns auf eine gemeinsame Position einigen werden", sagte Rodriguez am Donnerstag am Rande einer Energie-Veranstaltung in Wien. Ohne Einigung werde der Ölpreis kollabieren. "Und das will keiner", sagte er weiter. Zuvor hatte der OPEC-Generalsekretär Äußerungen von Nicht-OPEC-Mitgliedern wie Russland, Mexiko, Oman und Norwegen zur Drosselung von Ölexportmengen als "ermutigend" bezeichnet. Eine Einigung scheiterte bisher an dem geringen Entgegenkommen Russlands. Stagnierende Ölnachfrage Rodriguez rechnet für das nächste Jahr mit einer stagnierenden Ölnachfrage weltweit. Zudem drängte er erneut auf einen Beitrag der Nicht-OPEC-Länder zur Stabilisierung des Ölpreises. Die OPEC hatte den nicht zum Kartell gehörenden Staaten bereits am vergangenen Dienstag mit einer Steigerung der Ölexporte gedroht, wenn sie sich nicht auf gemeinsame Schritte zum Abbau der Ölüberschüsse am Weltmarkt einigen sollten. Rodriguez betonte aber, die OPEC wolle keinen Preiskrieg. "Ein Preiskrieg wäre eine Katastrophe für die Produzenten und auch für einige Verbraucher", sagte er. Die OPEC hatte sich zu einer Kürzung ihrer Ölausfuhren ab 1. Jänner um 1,5 Mill. Barrel täglich (bpd) bereit erklärt, wenn unabhängige Produzenten ihre Quoten zum gleichen Zeitpunkt um insgesamt 500.000 bpd zurücknehmen. Ziel der OPEC ist es, die Preise wieder in die Spanne zwischen 22 und 28 Dollar je Fass zu heben. Russland hatte bisher nur eine symbolische Kürzung seiner Ausfuhren in Höhe von 50.000 bpd statt der von der OPEC gewünschten 200.000 bis 300.000 Barrel täglich angeboten und dadurch eine Einigung verhindert. Ein Barrel (159 Liter) der führenden Nordseesorte Brent kostete unterdessen in London an der International Petroleum Exchange zur Lieferung im Jänner 18,74 Dollar. (APA/Reuters)