Kairo/Jerusalem - Der neue US-Vermittler William Burns hat das langfristige Engagement Washingtons für den Frieden in der Region bekräftigt. Die USA seien sich ihrer Verpflichtungen im Nahen Osten durchaus bewusst, sagte Burns am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in Kairo. Burns, der zuvor Israel und die Palästinensergebiete besucht hatte, erklärte, Washington werde weiter versuchen, beide Seiten für einen Friedensschluss zu unterstützen. Der zweite US-Gesandte, Anthony Zinni, traf unterdessen mit israelischen Sicherheitsvertretern und palästinensischen Politikern zusammen. Nach seinen ersten Gesprächen am Mittwoch hatte Zinni gesagt: "Ich glaube, beide Seiten haben in den vergangenen Monaten viel zu viel gelitten und ich denke, es ist Zeit für einen Wandel." Sharon will Palästinenerstaat anerkennen Ungeachtet dessen setzte sich die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern jedoch fort. In der Nacht erschossen israelische Soldaten im Gazastreifen einen Palästinenser. Dieser sei auf einer Straße auf Soldaten zugelaufen und habe "Gott ist der Größte" gerufen und alle Warnrufe ignoriert, teilte die Armee mit. Vor seiner Abreise in die USA bekräftigte der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon die Bereitschaft, nach dem Abschluss eines Friedensabkommens einen Palästinenserstaat anzuerkennen. Dieser Staat müsse jedoch in gegenseitiger Übereinstimmung gegründet werden, sagte Sharon in Tel Aviv. Der Regierungschef erneuerte zudem seine Forderung, wonach einer Umsetzung des so genannten Mitchell-Plans eine Waffenruhe von sieben Tagen vorausgehen müsse. Die Palästinenser lehnen dies ab. Der Plan des ehemaligen US-Senators George Mitchell sieht eine Waffenruhe, vertrauensbildende Maßnahmen und später eine Wiederaufnahme der im vergangenen Jahr gescheiterten Friedensverhandlungen vor. Auch Burns und Mubarak diskutierten mögliche Schritte zur Umsetzung des Mitchell-Berichts. Burns sprach sich für die Wiederaufnahme von Verhandlungen auf der Grundlage der Resolutionen 242 und 338 des UNO-Sicherheitsrates und des Prinzips "Land für Frieden" aus. (APA/dpa/Reuters)