Beim angeschlagenen Software-Unternehmen Brokat soll in den nächsten Tagen das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Dies sei das Ergebnis einer Prüfung des Unternehmens, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter, der Stuttgarter Rechtsanwalt Volker Grub, am Donnerstag mit. Er werde dem Amtsgericht Stuttgart einen entsprechenden Vorschlag machen. Grub und der Brokat-Vorstand glauben, dass das übrig gebliebene Kerngeschäft mit 150 Mitarbeitern nur überleben kann, wenn dafür ein Investor gefunden wird. Die Verhandlungen mit Interessenten liefen derzeit. Verkauf noch unter Vorbehalt Der Verkauf des Geschäftsbereichs für das elektronische Bezahlen per Handy mit 400 Beschäftigten stehe zunächst noch unter Vorbehalt, solle aber bei einer Eröffnung des Verfahrens bestätigt werden. Brokat will die inzwischen in Encorus Technologies umbenannte Sparte für 28 Mill. Euro (385 Mill. S) an das US-Unternehmen eONE Global (Napa/Bundesstaat Kalifornien) verkaufen. Andere Geschäftsbereiche wurden bereits abgestoßen und das Kerngeschäft mit Software für Internet-Banking in eine Tochter ausgegliedert. Brokat hatte am vergangenen Freitag wegen Überschuldung Insolvenz angemeldet. Die Monate langen Gespräche mit den Gläubigern einer Hochzinsanleihe über eine Umwandlung des Rentenpapiers in Aktien hatten zu keinem Ergebnis geführt.(APA/dpa)