Huntsville - Mit dem Planeten Venus verhält es sich wie
bei der legendären Schönheit gleichen Namens: Mit bloßem Auge sieht
er anders aus als durch das Objektiv einer Infrarotkamera. Diese
Erkenntnis verdanken Wissenschafter der ersten Röntgenaufnahme des
Planeten durch das Chandra-Observatorium, teilte die amerikanische
Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag in Huntsville (US-Bundesstaat
Alabama) mit.
"Venus in der Röntgenaufnahme sieht Venus in sichtbarem Licht
ähnlich, aber es gibt wichtige Unterschiede", berichtete NASA. Der
optisch erkennbare Planet zeige wegen der Reflexion des Sonnenlichts
und des Wechselspiels von Erde und Sonne einen einheitlichen
Halbmond, der um die Mitte herum am hellsten sei. "Die Röntgen-Venus
ist etwas geringer als ein Halbmond und heller an den Gliedern." Das
liege an der dort größeren Ansammlung leuchtender Materialien.
"Dies eröffnet die aufregende Möglichkeit, das
Röntgen-Observatorium zu benutzen, um Regionen der Venus-Atmosphäre
zu untersuchen, die mit anderen Mitteln nur schwer erforscht werden
können", sagte laut NASA Konrad Dennert vom Max-Planck-Institut für
Extraterrestrische Physik in Garching (Bayern).
(APA/dpa)