Wien - Der Österreichische Biomasse-Verband fordert ein
Sofortprogramm für Wärme und Strom aus Biomasse in Höhe von 800 Mill.
S (58,1 Mill. Euro) pro Jahr. Laut Verbandschef Heinz Kopetz wäre die
sofortige Umsetzung ab 2002 eine Mindestvoraussetzung für Österreich,
um überhaupt noch die Chance zu haben, die Verpflichtungen im
Kyoto-Prozess zu realisieren.
Würde die Regierung für Biomasse-Investitionen 800 Mill. S
kurzfristig bereitstellen, ließe sich ein Investitionsvolumen von
mehr als 2 Mrd. S im kommenden Jahr 2002 auslösen, sagte Kopetz am
Freitag in Wien. Diese Mittel könnten in Fern- und Nahwärmenetze aus
Biomasse, in Biowärme-Contracting-Projekte und Biogasanlagen sowie in
den Bau von Erzeugungsanlagen für Biotreibstoffe und in den Bau von
Holzvergasungsanlagen investiert werden. Dabei, betonte Kopetz, gehe
es um Investitionen, die auch besonders beschäftigungswirksam wären.
Trendwende bei den Emissionen im kommenden Jahr soll erreicht werden
"Bis 2010 sind es faktisch nur mehr acht Jahre", sagte Kopetz
weiter. Die Zeit dränge. Wenn es nicht gelingt, im nächsten Jahr eine
Trendwende bei den Emissionen zu erreichen, laufe Österreich Gefahr,
dass innerhalb der dann noch verbleibenden Zeit die starke Reduktion
der Treibhausgasemissionen um 13 Prozent gegenüber 1990 nicht mehr
umsetzbar sei. Dann müsste Österreich in internationale Fonds zahlen,
als Strafe für die Nichterfüllung seiner Verpflichtungen.
Der Vorsitzende des Biomasse-Verbands wies auch darauf hin, dass
die vorgeschlagenen Maßnahmen notwendig seien, um die EU-Richtlinie
zur Ausweitung der Stromerzeugung aus Biomasse, Wind und Photovoltaik
einhalten zu können. (APA)