Die französische Regierung will die zahlreichen Lücken im landesweiten Mobilfunknetz schließen. Die noch 1480 mobilfunklosen Gemeinden sollen angeschlossen werden. Dazu investieren die Telefonanbietern Orange von France Telecom und SFR vom Vivendi-Universal-Konzern nach Regierungsangaben vom Freitag rund 152 Millionen Euro (2,1 Milliarden Schilling) bis Ende 2003. Begrenzte Besteuerung Im Gegenzug wurde den beiden Mobilfunkanbietern zugesichert, dass die künftige Steuer, die der Staat auf Einnahmen aus der geplanten dritten Mobilfunkgeneration UMTS erheben will, auf 1,0 Prozent begrenzt bleibt. Die Regierung hatte im Oktober bereits die Aufwendungen für UMTS-Lizenzen von 4,95 Milliarden Euro auf einen Einstiegspreis von 619 Millionen Euro gesenkt, weil wegen der hohen Kosten lediglich für zwei der angebotenen vier Lizenzen Abnehmer gefunden wurden. Über die Vergabe einer dritten Lizenz werde sich die Regierung möglicherweise in Kürze mit Bouygues Telecom einig, hieß es. Bedingungen für zweite UMTS-Auktion Ebenso hat die französische Regierung am Freitag die Bedingungen für eine neue Vergaberunde für zwei weitere UMTS-Mobilfunklizenzen bekannt gegeben. Neben einem Festpreis von 619 Millionen Euro (8,5 Milliarden Schilling) pro Lizenz müssten die UMTS-Mobilfunk-Betreiber jährlich ein Prozent der Erlöse als Abgabe an den Staat zahlen, teilte die Regierung in Paris mit. Inressentenverlust Früheren Angaben der französischen Regulierungsbehörde für den Telekommunikationsmarkt zufolge soll die zweite Vergaberunde für die Mobilfunk-Lizenzen der nächsten Generation Anfang Jänner starten. Von den ursprünglich vier Interessenten für eine UMTS-Lizenz hatten im Mai 2001 lediglich Orange und SFR eine Lizenz erworben. Die übrigen Interessenten Bouygues und das Konsortium Telefonica/Suez hatten sich gegen einen Erwerb entschieden. Zum Teil prüfen die Unternehmen eine Beteiligung an dem zweiten Vergabeverfahren. Niedrigere Angebotsbedingungen Die neuen Angebotsbedingungen für den Erwerb einer UMTS-Lizenz liegen deutlich niedriger als beim ersten Vergabeverfahren. Auch für die beiden in der ersten Vergaberunde erfolgreichen Unternehmen werden die neuen Bedingungen gelten. Die Regierung war damit den Lizenznehmern entgegengekommen, nachdem SFR die ursprünglichen Bedingungen als zu teuer kritisiert hatte. Die Nutzungsdauer der Lizenzen war zudem auf 20 von bisher 15 Jahren verlängert worden. (APA/Reuters)