Finanzen & Börse
RZB-Erstanalyse stuft Jenbacher "spekulativ"
Bilanzbild sei angespannt
Wien - Die Analysten der Raiffeisen Zentralbank (RZB) haben
die Aktien des Tiroler Maschinenbauers Jenbacher in ihrer Erstanalyse
als "spekulativen Kauf" eingestuft. Für das laufende Geschäftsjahr
erwarten die RZB-Experten einen Gewinn je Aktie von 1,45 Euro, der
sich kommenden Jahr auf 1,80 Euro und 2003 auf 2,39 Euro erhöhen
soll. Auf Grund einer Bewertung nach der Discounted Cashflow-Methode
und eines Peer Group-Vergleichs ergebe sich ein fairer Wert je Aktie
von rund 22 Euro.
Im nach dem Rückzug aus dem defizitären Bahnbereich verbliebenen
Geschäftsfeld Energiesysteme habe Jenbacher seit 1995 ein
durchschnittliches Umsatzwachstum von 14,1 Prozent erzielt. Zur
nachhaltigen Ausschöpfung des weiteren Wachstumspotenzials sollen
Vertrieb und Service ausgebaut und das Leistungsspektrum um Service-,
Finanzierungs- und Betreibermodelle ausgebaut werden. Wegen des
konjunkturellen Umfelds erwartet die RZB bis 2002 nur einstellige
Wachstumsraten, die sich ab 2003 wieder beschleunigen sollten.
Eigenkapitalquote von 17 Prozent
Die Analysten haben mit dem "angespannten Bilanzbild" auch ein
Haar in der Suppe entdeckt. Die Eigenkapitalquote betrage 17 Prozent
und den Eigenmitteln in Höhe von 45 Mill. Euro (619 Mill. S) stehe
ein "hohes Volumen an risikoreichen Assets" gegenüber. Auf Grund der
stabilen Ertragslage im Bereich Gasmotoren sehen die RZB-Experten die
Finanzierungsstruktur als "bewältigbares Problem". Bis 2003 sollte
Jenbacher die Eigenkapitalquote aus eigener Kraft auf knapp 28
Prozent anheben können.
An der Wiener Börse zeigten sich Jenbacher bis Freitagnachmittag
in ruhigem Fahrwasser. Die Aktien legten bei minimalen Umsätzen um
0,14 Prozent auf 14,62 Euro marginal zu. (APA)