Kabul/Islamabad - Das zusammengebrochene afghanische Taliban-Regime will nach Darstellung eines Sprechers seine letzte verbliebene Bastion Kandahar nicht kampflos aufgeben. Der frühere Taliban-Botschafter in Pakistan, Mullah Abdulsalam Zaeef, sagte nach Angaben der privaten afghanischen Nachrichtenagentur AIP, die Taliban-Führer würden bis zum Tode kämpfen. "Sie ziehen einen ehrenvollen Tod einem Leben in Schande vor." Der oberste Taliban-Anführer Mullah Mohammed Omar habe seine Truppen zum erbitterten Widerstand aufgerufen. Zaeef wies die Vorstellung zurück, die Taliban könnten Kandahar kampflos räumen. Sie würden ihre belagerte Bastion "bis zum letzten Mann" verteidigen. Von Verhandlungen über eine friedliche Übergabe der südafghanischen Stadt könne keine Rede sein. Mullah Omar habe befohlen, unerbittlich zu kämpfen und sich den "Truppen der Ungläubigen" keinesfalls zu ergeben. Dagegen hatte ein hoher US-General zuvor erklärt, Anti-Taliban-Kämpfer hätten bereits Kapitulationsgespräche mit radikalen Islamisten bei Kandahar aufgenommen. Der britische Rundfunksender BBC berichtete, zwei paschtunische Anti-Taliban-Einheiten seien am Flughafen der Stadt in Stellung gegangen. US-Flugzeuge setzten ihre Bombardierungen fort. Ziel seien auch vermutete Verstecke von Mitgliedern des Terrornetzwerks El Kaida von Osama bin Laden. (APA)