In Afrika gab es allein in diesem Jahr bisher 3,4 Millionen Neuinfektionen und 2,3 Millionen Aids-Todesfälle. Allerdings, warnt Unaids vor einer möglichen Trendumkehr, belegten neue Zahlen, dass die Aids-Epidemie sich derzeit nirgendwo auf der Welt schneller ausbreite als in Osteuropa.
In Russland wurden heuer bereits 75.000 Neuinfektionen (das entspricht 0,05 Prozent der Gesamtbevölkerung) registriert, dies bedeute gegenüber 1998 einen Anstieg um das 15fache. Am raschesten breite sich Aids jedoch in der Ukraine aus: Heuer gab bereits 72.000 Neuinfektionen mit HIV, was 0,14 Prozent der Bevölkerung entspricht. Insgesamt, schätzt Unaids, dürfte in der Ukraine bereits ein Prozent der Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert sein - das wären 522.000 Menschen.
In der Ukraine wie in ganz Osteuropa gehe die Zunahme der HIV-Infektionen mit der Zunahme des Suchtgiftproblems einher. So seien mehr als die Hälfte der Betroffenen intravenös drogenabhängig. Die zweite - größer werdende - Risikogruppe stellten Prostituierte dar. Über deren Kunden gelange das Virus vermehrt nach Westeuropa.
Weltweit, so Hochrechnungen, gibt es heute rund 40 Millionen HIV-Infizierte, drei Viertel davon in Afrika. (fei)