"Arme Ösis": Während es ihre deutschen Kollegen im Nadelstreif auf Spitzengagen von mehr als 20 Mio. Schilling jährlich bringen, scheint für Vorstandsdirektoren in Österreich der Plafond bereits bei 8,2 Mio. Schilling erreicht zu sein.

Wien - "Big is beautiful", zumindest wenn es darum geht, in die Oberliga der Spitzenverdiener aufzusteigen. Dies ist eine der Schlussfolgerungen, die sich aus der aktuellen Kienbaum-Studie über die Einkommen der Vorstände österreichischer Aktiengesellschaften ziehen lässt.

Jährlich verdienen die Topmanager im Durchschnitt 268.000 EURO (3,69 Mio. S). In diesem Betrag sind Jahresgrundgehalt sowie allfällige erfolgsabhängige Zahlungen enthalten. Die Spannweite der Bezüge reicht von 50.000 Euro (688.000 S) bis 600.000 Euro (8,26 Mio. S), so die zentralen Ergebnisse der Vergütungsstudie zum Thema "Vorstands- und Aufsichtsratsgehälter in Österreich". Erstellt wurde die Untersuchung anhand der Vergütungsdaten von 184 österreichischen Aktiengesellschaften mit über 500 Vorstandspositionen.

Größe zählt

"Ausschlaggebend für die Höhe der Vorstandsgehälter ist in erster Linie die Größe des Unternehmens", berichtet Conrad Pramböck, Projektleiter der Studie. Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten zahlen etwa ihren Vorständen inklusive Erfolgsbeteiligung rund 30 Prozent höhere Gehälter als der Durchschnitt.

"Das höhere Gehalt drückt unmittelbar die höhere Verantwortung für Beschäftigte und Kapital aus", begründet Pramböck den großen Gehaltsunterschied. Von besonderer Bedeutung für die Vergütung von Vorständen ist die Erfolgsbeteiligung. Über 90 Prozent der Vorstände verfügt über eine variable Vergütung.

Der Anteil der Bonuszahlungen am Gesamtgehalt wächst in der Regel mit der Höhe der Grundbezüge und liegt im Durchschnitt zwischen 20 Prozent und 50 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr beziehen Vorstandsmitglieder im Schnitt um 6,2 Prozent höhere Gehälter.

Zum Vergleich verdienen Führungskräfte auf der ersten Ebene unterhalb des Vorstands Jahresgesamtgehälter in Höhe von durchschnittlich 98.000 EURO (1,352 Mio. Schilling) und konnten ihre Bezüge seit dem Vorjahr um 5,3 Prozent steigern.

Im internationalen Vergleich verdienen österreichische Vorstände im Schnitt deutlich weniger als etwa ihre deutschen Kollegen, was vor allem auf die mittelständische Struktur der österreichischen Wirtschaft zurückgeführt werden kann.

Vorstände von internationalen Konzernen in Deutschland, etwa der Automobilindustrie, erhalten Bezüge von zum Teil deutlich über 1,5 EURO Mio. (20,64 Mio. S). (red)

Die komplette Studie ist um 750 EURO zuzüglich USt. zu beziehen bei Kienbaum Management Consultants Wien, Tel: (01) 533 51 88