Nürnberg - Mit dem traditionellen Prolog des
Christkindes ist am Freitagabend in Nürnberg der rund 400 Jahre alte
Christkindlesmarkt eröffnet worden. Auf dem abgedunkelten Hauptmarkt
verfolgten mehrere tausend Menschen das seit Jahrzehnten unveränderte
Eröffnungszeremoniell. Auf Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt
bieten bis 24. Dezember rund 188 Händler vorwiegend weihnachtliche
Waren an. Die Stadt Nürnberg erwartet rund zwei Millionen
Christkindlesmarkt-Besucher - so viel wie im Vorjahr.
Seine idyllische Lage im Herzen der Altstadt und seine sehr
traditionell gehaltenen 188 Verkaufstände mit streng reglementiertem
Warensortiment machen den Markt seit Jahrzehnten zu einem
Hauptanziehungspunkt für Touristen. Jährlich kommen rund zwei
Millionen Menschen während der Zeit des Christkindlesmarkt in die
"Deutsche Weihnachtsstadt", wie sich Nürnberg während der Adventszeit
selbst gerne nennt.
400-jährige Tradition
Nach Erkenntnissen des Stadtarchivs kann das "Städtlein aus Holz
und Tuch" auf eine mehr als 400-jährige Tradition zurückblicken. Die
frühesten Hinweise auf seine Existenz stammen schon aus der Zeit um
1500. Anfang des 17. Jahrhunderts profitierte der Markt von dem seit
der Reformation üblichen Brauch, Kinder bereits zum Heiligen Abend
und nicht erst nach Neujahr zu bescheren. So wurde der Händlermarkt
immer mehr zu einem Geschenke-Markt.
Bis heute ist das Angebot des Christkindlesmarkt ausgesprochen
traditionell geprägt: Neben Nürnberger Lebkuchen, Früchtebrot,
weihnachtlichem Gebäck bieten Händler überwiegend handgefertigte
Rauschgoldengel, Krippen, Weihnachtspyramiden, Christbaumschmuck und
Kerzen feil. Statt weihnachtlicher Musik aus Lautsprechern sorgen
regelmäßig Chöre aus der Region für weihnachtliches Flair. Bis zum
24. Dezember sind nach Angaben der Stadt insgesamt 70 Aufritte
geplant. (APA/dpa)