Wien - Die Supermarktkette ADEG ist ab sofort fest in
deutscher Hand: am Freitag wurde in einer außerordentlichen
Generalversammlung der ADEG Österreich Genossenschaft sowie in einer
außerordentlichen Hauptversammlung der ADEG Österreich Handels AG
eine neue Aktienverteilung beschlossen. Demnach hält die ADEG
Österreich Genossenschaft nur mehr 25 Prozent der Anteile. Die EDEKA
Chiemgau und die EDEKA Südbayern stocken ihre Aktienpakete auf je
37,5 - also gemeinsam 75 - Prozent auf. Bisher hielten sie 50
Prozent. Das teilte die ADEG Österreich Handels AG Freitag Abend in
einer Aussendung mit.
Ziel der Transaktion sei "eine noch stärkere Einbindung der ADEG
in die EDEKA Gruppe und damit verbunden die intensivere Nutzung aller
Möglichkeiten, die die künftige Entwicklung der ADEG unterstützen",
heißt es. Die heutige Entscheidung zieht auch personelle Konsequenzen
nach sich: bedingt durch die Mehrheitbeteiligung der EDEKA sei Erwin
Wichtl aus dem Vorstand ausgeschieden.
Nummer drei
ADEG ist hinter BML (Billa, Mondo, Merkur) und Spar die Nummer
drei im heimischen Lebensmittelhandel. Der Marktanteil lag zuletzt
bei 15 Prozent. Im Vorfeld der heutigen Entscheidung hatte
Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Hubmann bereits angekündigt,
künftig wolle ADEG preisaggressiver vorgehen und bei einigen
Produkten die Preise auf Diskonterniveau senken.
Die EDEKA ist ähnlich wie ADEG ein Zusammenschluss von
selbstständigen Kauflauten. Im Vorjahr setzen die 10.682
selbstständigen Lebensmittelhändler unter EDEKA rund 61 Mrd. Mark
(430 Mrd. S) um, womit die Gruppe laut Hubmann deutscher Marktführer
ist. ADEG hat im Jahr 2000 mit 1.085 Einzelhandelsbetrieben sowie 26
AGM-Märkten und 8.108 Mitarbeitern knapp 23 Mrd. S Außenumsatz
gemacht.
Unter den großen Lebensmittelketten ist in Österreich damit nur
noch die Spar mehrheitlich in österreichischem Besitz. (APA)