Die (Scheiben-)Welt ist wieder einmal in Gefahr: eine Horde ganz böser alter Männer hat Grässliches vor und die Guten in der Hauptstadt inklusive der fähigen und unfähigen Zauberer denken über Gegenmaßnahmen nach. Terry Pratchett erzählt im prächtig-bunten Band Wahre Helden eine Geschichte, die bewährten Mustern folgt, aber wie er es macht, ist hinreißend. Skurrile Einfälle zuhauf, Witz und Ironie machen den Märchenstoff zur Erwachsenenlektüre. Die bombastischen Illustrationen von Paul Kidby sind zwar stilistisch nicht rasend innovativ, doch liebevoll ausgeführt und mit komischen Details angereichert. Zwischen Frazetta und schamlosen Anleihen aus der ehrwürdigen Kunstgeschichte pendelnd, ergibt sich ein großer Lesespaß - und übrigens: die Helden sind allesamt runzlige Greise, aber ziemlich gut drauf. (is) (DER STANDARD, Printausgabe, 1.12.2001)