Washington - Die Viren der tödlichen Immunschwächekrankheit Aids und des Ebola-Fiebers verbreiten sich im Körper des Menschen einer US-Studie zufolge mittels eines gleichen Mechanismus. Auf Grund dieser Entdeckung hofften Wissenschaftler nun, neue Medikamente zur Behandlung von Aids und Ebola entwickeln zu können, teilte Paul Bieniasz vom Aaron Diamond Aids Research Center an der New Yorker Rockefeller Universität am Feitag mit. Es sei bemerkenswert, dass zwei so unterschiedliche Viren einen gemeinen Keim-Mechanismus teilten, sagte Bieniasz. Die Studie der Forschungsgruppe unter der Leitung von Bieniasz wird in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift "Medicine Journal" veröffentlicht. Der Studie zufolge benutzen der HIV-Virus und der Ebola-Virus das Protein Tsg101, um in den Zellen, die sie infizieren, zu keimen. Beide Viren-Typen besetzen laut der Studie Zellen, spritzten den Zellen ihr genetisches Material ein und wandelten die Zellen in kleine Viren-Fabriken um. Kopien der ursprünglichen Viren keimen der Studie zufolge in den besetzten Zellen, bevor sie im Körper neue Zellen infizierten. Während sich der HIV- und der Ebola-Virus entwickelten, schließe sich das Tsg101 dem Virus an und helfe ihm, aus den Zellen hervorzugehen, berichteten die Wissenschaftler. Möglicherweise könne ein Medikament entwickelt werden, das diesen Prozess behindere, sagten die Wissenschaftler. Damit könne vermutlich die Verbreitung der Krankheit im Körper aufgehalten werden. Bisher sind weder Aids noch Ebola heilbar. Ebola ist ein Blutungen auslösendes Fieber, an dem etwa 70 Prozent der Erkrankten innerhalb von Tagen sterben.(APA/Reuters)